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Quiet Skipping: Kein Generationenproblem, sondern ein strukturelles Warnsignal für die Weiterbildung

Quiet Skipping: Kein Generationenproblem, sondern ein strukturelles Warnsignal für die Weiterbildung
In vielen Unternehmen wird aktuell ein neues Phänomen diskutiert: Quiet Skipping. Gemeint ist das stille „Überspringen“ von Weiterbildungsangeboten – Mitarbeitende nehmen an Trainings teil, sind äußerlich präsent, aber innerlich längst ausgestiegen. Häufig wird dieses Verhalten vorschnell als generationstypisch eingeordnet und insbesondere der Gen Z zugeschrieben. Doch diese Erklärung greift zu kurz.
Quiet Skipping ist kein Generationenproblem. Es ist ein strukturelles Problem– und ein deutliches Warnsignal dafür, dass Weiterbildung vielerorts ihre Wirkung verfehlt.

Relevanz statt Schuldzuweisung
Anstatt die Verantwortung auf eine gesamte Altersgruppe abzuwälzen, lohnt ein Blick auf die realen Ursachen: In vielen Organisationen entsprechen Lernangebote nicht mehr den Anforderungen moderner Arbeitswelten. Inhalte wirken austauschbar, Formate bleiben unpersönlich und Lernzeit wird häufig „irgendwo dazwischen“ eingeplant.
Die Folge: Die Teilnehmenden nehmen nicht aktiv teil, sondern„skippen“ leise – sei es durch parallele Aufgaben, durchlaufende Videos oder durch formale Teilnahme ohne inhaltliche Auseinandersetzung.
„Wir beobachten, dass in nahezu allen Unternehmen viel investiert wird, aber wenig verändert wird“, sagt Lea Wurm, Gründerin von l.i.d. – Learn. Interact. Digital. „Quiet Skipping ist kein Zeichen mangelnder Lernmotivation. Es ist ein Hinweis darauf, dass Weiterbildungen ihren Job nicht machen.“

Warum Quiet Skipping kein neues Phänomen ist
Jede Generation zeigt dieses Verhalten– nur unterschiedlich sichtbar:
• Jüngere Mitarbeitende reagieren schneller und direkter auf wenig relevante Lernangebote.
• Ältere Generationen schalten häufig leiser ab – aus Routine, Höflichkeit oder Pflichtbewusstsein.
Der Kern bleibt derselbe: Wenn Lernformate nicht relevant, verständlich oder praxisnah sind, verlieren Menschen unabhängig vom Alter ihre Aufmerksamkeit.

Budget verbrannt, Wirkung verpufft
Viele Unternehmen investieren erhebliche Mittel in Weiterbildung: neue Tools, neue Plattformen, neue Trainingsformate. Trotzdem bleibt der gewünschte Effekt häufig aus.
Studien zeigen, dass ohne klare Zuständigkeiten, nachhaltige Lernstrategien und eine echte Lernkultur selbst hochwertige Inhalte ihre Wirkung verlieren. Was bleibt, ist stille Frustration – und ein Weiterbildungsbudget, das schneller verpufft als die Motivation.

Was Unternehmen jetzt brauchen
Unternehmen, die Quiet Skipping ernst nehmen, sollten nicht nach Schuldigen suchen, sondern ihr Weiterbildungssystem hinterfragen. Erfolgreiche Lernkulturen setzen auf:
Was funktioniert
• Relevante Inhalte, die konkrete Probleme lösen und nicht nur Wissen verteilen
• Formate, die zu unterschiedlichen Arbeitsstilen passen
• Digitale Tools, die den Alltag erleichtern statt verkomplizieren
• Weiterentwicklung, die sich an Fähigkeiten orientiert, nicht an Jobtiteln
Was scheitert
• Trainings ohne Praxisbezug
• Einmalaktionen ohne nachhaltige Verankerung
• Standardlösungen für individuelle Teams
• Digitalisierung, die den Menschen aus dem Blick verliert
Echter Lernerfolg entsteht nicht durch die Anzahl der Trainings, sondern durch ihre Qualität. Weiterbildung ist kein Event – sie ist eine Haltung.

Fazit: Quiet Skipping ist ein Weckruf
Quiet Skipping ist nicht wieder ein weiteres Buzzword, wie es so viele gibt und signalisiert nicht den Unwillen einer Generation, sondern das Versagen einer veralteten Lernarchitektur. Wenn Weiterbildung ihren Zweck erfüllt, skippt niemand – dann entsteht Entwicklung, Stabilität und Zukunftsfähigkeit.
Unternehmen, die heute handeln, können aus einem stillen Widerstand eine starke Lernkultur formen.
Die Frage ist nicht, wer skippt.
Die Frage ist, ob das System wirkt.

Über l.i.d. – Learn. Interact. Digital.
l.i.d. entwickelt digitale Weiterbildungsprogramme, Lernstrategien und moderne Trainingsarchitekturen für Unternehmen, die nachhaltige Fähigkeiten aufbauen möchten. Mit interaktiven Formaten, praxisnahen Inhalten und einem klaren Fokus auf Wirkung unterstützt l.i.d. Organisationen dabei, Lernen neu zu denken – digital, menschlich und zukunftsorientiert.
Weitere Informationen:
learn-interact.digital

Posted by on 25. November 2025.

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Categories: Allgemein

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