Weihnachtliche Schlemmerei ohne Sorgen: So können Menschen mit Nussallergie die Festtage unbeschwert genießen

Erdnüsse gehören bei Kindern zu den häufigsten Auslösern von Nahrungsmittelallergien und verursachen fast jede vierte nahrungsmittelbedingte Anaphylaxie.1 In Deutschland sind etwa 0,2 % der Kinder von einer Allergie auf Erdnüsse betroffen.2 Allergien auf Baumnüsse wie Haselnuss, Walnuss oder Cashew sind seltener.1 Im Gegensatz zu vielen anderen Nahrungsmittelallergien bleiben Erdnuss- und Nussallergien bis ins Erwachsenenalter bestehen.
Anaphylaxie: Warnsignale früh erkennen und sofort handeln
Eine Allergie kann sich im Extremfall jederzeit zu einer Anaphylaxie entwickeln. Dabei reagiert der Körper plötzlich und stark auf das Allergen, das zuvor nur leichte Beschwerden wie Juckreiz oder Hautausschlag verursacht hat. Diese überschießende Immunreaktion kann in seltenen Fällen innerhalb von Minuten lebensbedrohlich werden. Deshalb ist es wichtig, allergische Symptome ernstzunehmen, Risikofaktoren zu kennen und im Zweifel frühzeitig medizinische Hilfe zu suchen.\“Wer solche Symptome bemerkt, muss sofort handeln, es zählt jede Minute\“, so Prof. Dr. med. Margitta Worm, Leitung der Abteilung Allergologie und Immunologie an der Charité Berlin.\“Entsprechend ist es wichtig, einen klaren Notfallplan zu kennen und anwenden zu können. Ein zentrale Rolle spielt dabei das Notfallmedikament Adrenalin, das Menschen mit einem Anaphylaxie-Risiko jederzeit bei sich tragen sollten. Auch Familie und Bekannte sollten wissen, wie sie im Ernstfall richtig reagieren – das ist besonders wichtig, wenn Kinder betroffen sind.\“
Adrenalin ist gemäß medizinischer Richtlinien das Notfallmedikament der Wahl bei einer Anaphylaxie.3 Es ist verschreibungspflichtig und kann Bestandteil des Notfallsets sein, das Betroffene mit einem Anaphylaxie-Risiko immer bei sich tragen sollten.* Verfügbar ist es für Patientinnen und Patienten als Adrenalin-Autoinjektor und – als neue Therapieform – als nasales Adrenalin.
Sorgfältige Vorbereitung schützt – und köstliche Nussalternativen gibt es viele
Damit eine Notfallsituation aber gar nicht erst ensteht, hilft eine clevere Planung des Menüs. Wer selbst von einer Nussallergie betroffen ist, sollte Familie und Freunde sowie Freundinnen frühzeitig informieren und erklären, worauf zu achten ist. Einladende wiederum sollten aktiv nach Allergien und Unverträglichkeiten fragen.** Denn mit wenigen Kniffen lassen sich Nüsse ersetzen, etwa durch Sonnenblumen- und Kürbiskerne beim Plätzchenbacken, Kokosflocken und Trockenfrüchte für Kuchen- oder Stollenfüllungen oder geröstete Haferflocken als Salat-Topping.
Wer auf Nüsse dennoch nicht verzichten möchte, sollte auf eine getrennte Zubereitung achten, um Kreuzkontakte zu vermeiden, also separate Arbeitsflächen, Küchenutensilien, Backbleche, Pfannen und Töpfe verwenden. Zudem gilt: Zutatenliste genau prüfen! Denn Nüsse sind oft versteckte Bestandteile, zum Beispiel in veganen Käsealternativen, Pesto, Schokolade oder Nougatcreme.
Tipp: In speziellen Online-Shops für Allergikerinnen und Allergiker oder in Reformhäusern gibt es 100 Prozent nussfreie Produkte.
Anaphylaxie bei Nussallergie: Die Erste-Hilfe-Notfallmaßnahmen
Trotz aller Vorsicht lässt sich eine schwere allergische Reaktion nie vollständig ausschließen. Deshalb sollten Betroffene ihr Notfallmedikament stets griffbereit haben.
1. Adrenalin sofort verabreichen: intramuskulär in den Oberschenkel (auch durch Kleidung möglich) oder per einmaligem Sprühstoß ohne Vorsprühen in ein Nasenloch
2. Notruf 112 rufen und\“Anaphylaxie\“ausdrücklich als Notfall benennen
3. Betroffene richtig lagern: flach hinlegen und Beine hochlagern; bei Atemnot oder Erbrechen aufrecht sitzen und ruhig halten; bei Bewusslosigkeit stabile Seitenlage
4. Adrenalin ggfs. erneut anwenden, wenn innerhalb von 5 bis 15 Minuten keine Besserung eintritt. Betroffene erhalten per Verordnung in der Regel mehrere Geräte des Notfallmedikaments.
5. Bei Herzstillstand: Herzdruckmassage durchführen
Informationen zum Thema Allergien und Anaphylaxie finden Menschen mit Allergien oder Betreuerinnen und Betreuer, wie beispielweise Eltern, auf www.allergiecheck.de.
* Patientinnen und Patienten sollten sich von ihrerÄrztin oder ihrem Arzt zur richtigen Anwendung des Notfallmedikaments beraten lassen.
** Neben einer Nussallergie sind selbstverständlich weitere Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zu berücksichtigen. So können bspw. Mandeln (botanisch keine Nüsse) als Grundzutat von Marzipan, Gewürze wie Zimt, Vanille, Nelken oder Kardamom sowie Hühnereiweiß, Krusten- und Schalentiere, Fisch und zahlreiche Obstsorten ebenfalls schwere allergische Reaktionen auslösen. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
1 Worm M, Reese I, Ballmer-Weber B, et al. Update of the SK2 guideline on the management of IgE-mediated food allergies. Allergologie Select. 2021;5:195-243.
2 Pfaar O, Ankermann T, Augustin M, et al. Guideline on allergen immunotherapy in IgE-mediated allergic diseases. Allergologie Select. 2022;6:167-232.
3 Deutsche S2k-Leitlinie\“Akuttherapie und Management der Anaphylaxie\“, AWMF 061-025, 2021.
Pressekontakt:
Golin GmbH, Christina Grohé, christina.grohe@golin.com
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