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BUND-Ökotipp: Nachhaltige Alternativen zum Weihnachtsstern – grüne Dekoideen für die Adventszeit

 


– Besser auf heimische Pflanzen und langlebige Zimmerpflanzen setzen
– Trockenblumen für die Tischdekoration
– Bei Naturdeko nur geringe Mengen entnehmen

Sie suchen nach einer stimmungsvollen Weihnachtsdekoration, möchten dabei aber auf Nachhaltigkeit achten? Der klassische Weihnachtsstern ist zwar ein Hingucker, kann jedoch ökologische Probleme mit sich bringen. Zum Glück gibt es viele umweltfreundliche Alternativen, die Ihr Zuhause zur Adventszeit verschönern – und auch nach den Feiertagen noch Freude bereiten. Corinna Hölzel, Pestizidexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),erklärt Ihnen die Alternativen.

Warum Weihnachtssterne problematisch sind: Nachhaltigkeit und Umwelt

\“Für den Anbau von Weihnachtssternen wird üblicherweise torfhaltige Erde verwendet. Jährlich werden über 30 Millionen Weihnachtssterne in Deutschland verkauft. Mehrere tausend Tonnen Erde werden benötigt. Um Weihnachtssterne und andere Zierpflanzen zu produzieren, werden also Moore trockengelegt und abgebaut, wodurch große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt werden\“, so Hölzel.

Der Weihnachtsstern stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Die Stecklinge werden meist aus Ostafrika importiert und anschließend in Deutschland, den Niederlanden oder Dänemark in großen Gewächshäusern unter hohem Energieaufwand gezüchtet.

Wie bei den meisten herkömmlichen Zierpflanzen werden auch beim Weihnachtsstern Pestizide gegen Pilze und Insekten eingesetzt.\“In seiner Heimat kann der Weihnachtsstern mehrere Meter hoch wachsen, weshalb auch noch Wachstumsregulatoren verwendet werden. Verpackungen oder Dekorationen, wie beispielsweise Glitzer auf den Blättern, können außerdem die Umwelt unnötig belasten\“, erklärt Hölzel. Oft verliert der Weihnachtsstern kurz nach dem Kauf seine Blätter. Mit Geduld lässt sich die mehrjährige Zimmerpflanze länger pflegen. Allerdings färben sich die Hochblätter selten wieder rot.

Nachhaltige Alternativen zum Weihnachtsstern

Nur wenige heimische Pflanzen können als blühende Topfpflanzen über Weihnachten die eigene Wohnung schmücken und später in den Garten oder auf den Balkon gepflanzt werden, wo sie dann Insekten helfen. Dazu zählen:

– Christrose (Helleborus niger): beeindruckt mit ihren fünf, meist hellweißen, sternförmigen Blütenblättern und kann später als mehrjährige, winterblühende Staude in den Garten gepflanzt werden.
– Schneeheide beziehungsweise Winterheide (Erica carnea): eignet sich ideal als blühende Topfpflanze für Tische und Fensterbänke. Im Frühjahr dient sie insbesondere Hummelköniginnen als wichtige Nahrungsquellen im Garten.
– Auch Küchenkräuter wie Majoran, Thymian und Salbei bringen frisches Grün ins Haus und bereiten später auf Balkon oder im Garten viel Freude. Achten Sie dabei auf heimische Arten wie Oregano (Origanum vulgare), Sand-Thymian (Thymus serpyllum) oder heimische Minzarten (Mentha pulegium, Mentha aquatica).

Andere blühende Zimmerpflanzen als Alternative zum Weihnachtsstern

Wer keinen Garten oder Balkon besitzt, kann auf langlebige Zimmerpflanzen zurückgreifen. Zu den winterblühenden Pflanzen zählen Alpenveilchen, Weihnachtskaktus und Amaryllis. Diese Arten sind mehrjährig und relativ pflegeleicht. Ein Weihnachtskaktus kann sogar mehrere Jahrzehnte alt werden. Das ist deutlich nachhaltiger als der Kauf von Pflanzen zur Weihnachtsdeko, die zu Beginn des neuen Jahres im Müll landen.

Hölzel ergänzt:\“Beim Kauf von Topfpflanzen sollten Sie auf kurze Transportwege und möglichst torffreie Erde achten. Bio-Siegel und Zertifikate geben außerdem Auskunft darüber, ob beim Anbau Pestizide und Mineraldünger eingesetzt wurden. Pflanzen oder Ableger aus der Nachbarschaft oder von Freunden sind immer eine gute Wahl.\“

Natürliche Weihnachtsdeko: Trockenblumen als Alternative zum Weihnachtsstern

Auch für eine winterliche Tischdekorationen gibt es viele Alternativen zum Weihnachtsstern:

– Silberblatt (Lunaria rediviva): papierartige, silbrig schimmernde Samenscheiben.
– Strohblume (Helichrysum arenarium): gelbe Blütenköpfe, die beim Trocknen ihre Form und Farbe behalten.
– Mohn (Papaver rhoeas): charakteristische Samenkapseln.
– Wilde Karde (Dipsacus fullonum): sehr dekorative Samenstände, die lange stehen bleiben
– Purpur-Fetthenne (Sedum telephium): dekorative Blüten, die auch im Verblühen sehr stabil und wunderschön sind.
– Schafgarbe (Achillea): weiße Blüten, die noch lange blühen oder getrocknet sehr dekorativ sind, sowie Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Wilde Möhre (Daucus carota).
– Rosenzweige mit ihren leuchtend roten Hagebutten, Zweige von Eberesche (Sorbus aucuparia) mit orangefarbenen Früchten oder rote Zweige des Roten Hartriegels (Cornus sanguinea).
– Einheimische Gräser wie Seggen (Carex), Pfeifengras (Molinia caerulea) und Schmiele (Deschampsia cespitosa).

Ein wichtiger Hinweis, wenn Sie sich für eine solche Dekoration entscheiden:\“Denken Sie daran, nur geringe Mengen aus der Natur zu entnehmen. Achten Sie darauf, Tiere nicht zu stören und empfindliche Pflanzen zu schützen. Sammeln Sie keine Pflanzen in Naturschutzgebieten oder anderen geschützten Bereichen. Einige der empfohlenen Arten finden Sie bereits am Wegesrand\“, so Hölzel.

Mehr Informationen:

– Zu Weihnachten natürlich schmücken (https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/zu-weihnachten-natuerlich-schmuecken/)
– Weihnachtsbeleuchtung ohne Energieverschwendung (https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/weihnachtsbeleuchtung-ohne-energieverschwendung/)
– Garten naturnah winterfest machen (https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/den-garten-naturnah-winterfest-machen/)
– Kontakt: Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel.: 03027586-547; E-Mail: corinna.hoelzel@bund.net
– Veröffentlichungshinweise:Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Ein Archiv der bisher erschienenen Tipps finden Sie auf der BUND-Website (http://www.bund.net/bund-tipps/oekotipps/). BUNDtipp abonnieren oder abbestellen (http://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/abo/).
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Original-Content von: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), übermittelt durch news aktuell

Posted by on 26. November 2025.

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Categories: Allgemein

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