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Zehn Jahre nach WHO-Warnung: Wissenschaftler fordern endlich EU-Maßnahmen gegen krebserregende Nitrite in Fleischprodukten

 

In einem Brandbrief an die Europäische Kommission fordern führende Wissenschaftler:innen entschlossenes Handeln gegen Nitrite in verarbeiteten Fleischwaren wie Wurst und Schinken. Vor genau zehn Jahren stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verarbeitetes Fleisch als krebserregend ein. Bis heute hat die EU jedoch keineausreichenden Maßnahmen ergriffen, um Verbraucher:innen vor den Risiken nitritbelasteter Produkte zu schützen. Das Ausbleiben entschlossener EU-Regelungen könnte in den vergangenen zehn Jahren zu Zehntausenden Todesfällen und Gesundheitskosten in Milliardenhöhe geführt haben, obwohl längst sichere Alternativen existieren.

Führende Wissenschaftler:innen kritisieren mangelndes EU-Handeln

Professor Chris Elliott, Gründer des Instituts für Globale Ernährungssicherheit an der Queen s Universät Belfast:\“Wir sind enttäuscht über das zögerliche Vorgehen und das Ausbleiben konkreter Schritte. Es gibt keinen Grund, Verbraucher:innen durch vermeidbare Krebsrisiken zu gefährden. Die EU-Kommission hat in der Vergangenheit erfolgreich präventive Gesundheitsmaßnahmen umgesetzt. Sie kann und muss das endlich auch bei Nitriten tun.\“

Denis Corpet, Professor für Lebensmittelsicherheit und Ernährung an der Universität Toulouse und Mitautor des WHO-Berichts:\“Seit einem Jahrzehnt wissen wir, dass nitrithaltiges Fleisch Krebs verursacht. Dennoch haben wir bisher nicht gehandelt. Das ist nicht nur nachlässig, sondern auch verantwortungslos. Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ist es unvertretbar, Menschen weiterhin krebserregenden Stoffen auszusetzen, wenn sichere Alternativen existieren.\“

Professor Robert Turesky von der Universität Minnesota und Mitautor des WHO-Berichts:\“Schon 2015 waren die Belege für den Zusammenhang zwischen verarbeitetem Fleisch und Krebs eindeutig. Zehn Jahre später ist die Beweislage noch robuster und viele vermeidbare Krebsfälle sind bereits aufgetreten. Jetzt ist entschiedenes Handeln nötig.\“

Koalition gegen Nitrite legt Forderungen in Brandbrief vor

Die gemeinnützige\“Koalition gegen Nitrite\“fordert in ihrem Schreiben an den EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Olivér Várhelyi:

– Die Einführung von EU-weiten Maßnahmen zur schrittweisen Einschränkung und Abschaffung von Nitriten in verarbeitetem Fleisch, mit klaren Zeitplänen und Übergangshilfen für Produzenten.
– Die Einführung verpflichtender, einheitlicher Krebswarnhinweise auf der Vorderseite von Verpackungen nitrithaltiger Produkte.
– Die Finanzierung von Vergleichsstudien und Pilotprojekten zur Erforschung und Förderung nitritfreier Verfahren sowie die Unterstützung insbesondere kleiner und mittelständiger Unternehmen beim Umstieg auf nitritfreie Fleischverarbeitungsverfahren.

Hintergrund: WHO-Klassifizierung und aktuelle Erkenntnisse

Vor genau zehn Jahren – am 26. Oktober 2015 – stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Organisation der WHO, verarbeitetes Fleisch als Krebserreger der Gruppe 1 ein. Damit bewertete sie Produkte wie Speck, Schinken und Wurst auf derselben Gefahrenstufe wie Asbest und Tabak.

Fleischprodukte wie Wurst und Schinken werden häufig zu Konservierungszwecken mit Nitriten versetzt, z.B. in Form von Pökelsalz. Beim Erhitzen können daraus krebserregende Nitrosamine entstehen. Wissenschaftliche Studien belegen seit Jahren den Zusammenhang zwischen nitritverarbeitetem Fleisch und einem erhöhten Risiko für Darm-,Magen-, Blasen-, Brust- und Prostatakrebs.

Die von der EU in diesem Monat eingeführten niedrigeren Grenzwerte sind nicht ausreichend, um die Gesundheit zu schützen. Während in einigen EU-Ländern, wie z.B. Frankreich, bereits konkrete Schritte zur Reduzierung von Nitriten in Fleischprodukten unternommen werden, fehlen in Deutschland bislang vergleichbare Initiativen.Es gibt inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, Nitrite ohne Geschmacksverlust durch sichere und gesunde Alternativen zu ersetzen.

Hinweise für Redaktionen

Die drei ehemaligen WHO-Wissenschaftler, die den Brief an die EU-Kommission unterzeichnet haben, sind Professor Denis Corpet (Universität Toulouse), Professor Loïc Le Marchand (Universität Hawaii) und Professor Robert Turesky (Universität Minnesota). Unterstützt werden sie von Professor Chris Elliott OBE, Professor Brian Green und Professor Dariush Mozaffarian.

Über die Koaltion gegen Nitrite

Die\“Koalition gegen Nitrite\“ist eine international tätige gemeinnützige Organisation mit Sitz in England. Sie setzt sich für die Abschaffung von Nitriten in verarbeitetem Fleisch ein. Nitrite werden häufig als Konservierungsmittel in verarbeiteten Fleischprodukten wie Speck, Schinken und Hot Dogs verwendet, da sie zur charakteristischen Farbe und zum Geschmack des Fleisches beitragen. Bei hohen Temperaturen, etwa beim Kochen, reagieren sie mit anderen Stoffen im Fleisch zu krebserregenden Nitrosaminen. https://coalitionagainstnitrites.com/ (https://us19.mailchimp.com/mctx/clicks?url=https%3A%2F%2Fcoalitionagainstnitrites.com%2F&xid=b2eaf39b30&uid=102398106&iid=87332df6d0&pool=cts&v=2&c=1761044498&h=e09bcd98ee87f835ac91f453087e188dd6192010f11c0134b3a2a69c0691b9e5)

Pressekontakt:

Ann-Kristin Golz
+49 152 253 90 902
germany@coalitionsagainstnitrites.com

Original-Content von: Coalition against Nitrites,übermittelt durch news aktuell

Posted by on 24. Oktober 2025.

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Categories: Allgemein

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