T.C. Boyle: Ich bin depressiv und voller Lebenslust/Eheliches Verbot,über Ex-Freundinnen zu schreiben/Sorge vor dem Tod – Natur als Kraftquelle im Alter

Als Kraftquelle im Alter nannte T.C. Boyle die Natur:\“Man hat immer die Natur. Als reifer Mann haben Sie vielleicht eine kontemplativere Weise, das auf sich wirken zu lassen. Und wahrzunehmen, was es heißt, selbst ein Tier zu sein – abseits von diesem Gehirn, das uns den ganzen Tag verrückt macht. Manchmal ist es am besten, den Computer zuzuklappen und in den Wald zu gehen, allein oder mit einem Hund. Da kann man nichts sein als einfach nur ein Lebewesen. Das holt einem aus dem Bewusstsein. Und es gibt einem ein Gefühl dafür, dass man dazugehört.\“
Mit einem Augenzwinkern verriet Boyle ein Geheimnis aus seiner Schreibpraxis; beim Erfinden erotischer Szenen unterwirft der Autor sich demnach einem strengen Auswahlkriterium:\“Meine Frau erlaubt mir ausschließlich, über den ehelichen Sex zu schreiben\“, so Boyle.\“Sie ist meine erste Leserin. Ich lese ihr alles laut vor.\“Ansonsten dürfe er über alles schreiben, so Boyle,\“zumindest so lange das in diesem Land noch erlaubt ist. Es gibt nur zwei wirkliche Ausnahmen: meine Ex-Freundinnen und die Verwandten meiner Frau. Schade – das wäre das beste Material.\“
\“Ich bin aber sowieso kein biografischer Autor\“, sagte T.C. Boyle weiter.\“Ein echtes Porträt von Menschen, die ich kenne, habe ich nur zweimal geschrieben. Der Schurke aus Grün ist die Hoffnung ist ein Freund von mir, und da habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen. Er liebt es und hat ein T-Shirt mit dem Bild vom Buch. Im anderen Fall habe ich über eine Freundin geschrieben,die selbst Autorin ist. Sie hat seitdem nie mehr mit mir gesprochen.\“
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Categories: Allgemein
No Responses Yet
You must be logged in to post a comment.