Silvesterfeuerwerk: Stadtvögel leiden in der Silvesternacht am meisten

Denn während Böllerfreunde es krachen lassen, leiden die Wildtiere – allen voran Vögel in der Stadt wie Enten, Gänse, Tauben, Möwen sowie Raben- und Singvögel. Sie werden unvermittelt aufgeschreckt, während sie wie die meisten Wildtiere gerade im winterlichen Ruhemodus sind.\“Das unerwartete Pfeifen, Zischen und Blitzen von Raketen, der ohrenbetäubende Krach von Böllern sowie die teils spürbaren Druckwellen versetzen die Vögel in Panik\“, sagt Hinrichs. Um der Bedrohung zu entkommen, steigen sie in große Höhen auf und fliegen teils kilometerweit umher.\“Oft kehren sie auch erst Tage später an ihren angestammten Platz zurück\“, sagt Hinrichs. Das kostet die Vögel sehr viel Kraft, die sie bis zum Ende der nahrungsarmen Jahreszeit dringend brauchen. Auf ihrer hektischen Flucht fliegen sie häufig auch gegen Gebäude, Bäume oder Stromleitungen – viele sterben dabei.
Auch Säugetiere sind gefährdet: Jedes Aufschrecken kann lebensbedrohlich sein, wenn sie in Städten über Straßen flüchten. Füchse, die nachts in Siedlungen auf der Suche nach Nahrung sind, kehren unter Umständen nicht in ihr gewohntes Versteck zurück, sondern suchen Zuflucht in Gärten und Garagen. Igel und Bilche wie die Haselmaus oder der Gartenschläfer liegen zwar im Winterschlaf, aber störanfällig sind sie trotzdem.\“Die Erfahrung zeigt, dass starker Lärm und Vibrationen ihre Winterschlafphasen stören können\“, sagt Hinrichs.
Das ist bei Fledermäusen anders – sie stört der Krach in ihren Höhlen, Tunneln und alten Gemäuern in der Regel weniger. Gefährlich wird es für sie aber, wenn Menschen Böller in Tunnel werfen, in denen sie ihren Winterschlaf halten. Der Lärm und die Rauchgase, die sich dann bilden, können zumAufwachen der Tiere führen.
\“Natürlich ist es am naturverträglichsten, wenn man die Knallerei ganz sein lässt – das schont die Ohren von Tier und Mensch und vermeidet zudem Müll und andere Belastungen für die Umwelt\“, sagt Hinrichs. Wenn geböllert wird, sollten Gärten, Parks und Gewässer inklusive der Uferbereiche tabu sein. Für Feuerwerk eigneten sich große, versiegelte Flächen, auf denen sich nur selten Wildtiere ansiedeln.\“Der Jahreswechsel soll gefeiert werden – aber nicht auf Kosten der Wildtiere\“, bittet Lea-Carina Hinrichs.
Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
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