IINews



« | »

Secure Release Order erfolgreich gestartet

 

Die deutsche Hafenwirtschaft ist am 1. Oktober 2025 in einen bedeutenden Digitalisierungsschritt gestartet: In den Seehäfen Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg wurde mit der Secure Release Order (SRO) das neue digitale Freistellungsverfahren für Importcontainer erfolgreich eingeführt. Mit dem Start markiert das Projekt, insbesondere für die Sicherheit der Beschäftigten in den Seehäfen und im Hinterland, einen wichtigen Meilenstein. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit von Politik, Hafenwirtschaft und den beiden Softwarehäusern dbh und DAKOSY  konnte eine gemeinsame Plattform aufgebaut werden, die die Häfen künftig auch durch gesteigerte Effizienz bereichern wird.

Standardisierter, sicherer und digitaler Freistellungsprozess

Ziel des gemeinsamen Vorhabens ist die Einführung eines standardisierten, sicheren und durchgängig digitalen Prozesses zur Freistellung von Importcontainern. Im Zentrum steht das neue „digitale Recht zur Abholung“, das die bislang genutzte PIN-basierte Freistellung vollständig ersetzt. Dadurch soll nicht nur die Transparenz im Containerumschlag erhöht, sondern vor allem das Risiko von Missbrauch, Datenlecks und Schmuggel deutlich reduziert werden.

Die SRO greift dabei auf ein modernes Rollen- und Berechtigungsmanagement zurück, das den Zugriff auf Containerdaten gezielt steuert und Missbrauch durch unbefugte Dritte effektiv verhindert. Durch eine detaillierte und für die zuständigen Ermittlungsbehörden einfach nachvollziehbare Dokumentation wird es in Zukunft deutlich transparentere Prozesse geben, als dies bisher der Fall war. Angesichts wachsender globaler Handelsvolumina und internationaler Sicherheitsanforderungen sichert „German Ports“ die Importprozesse zukunftsfähig ab.

Gemeinsames Engagement für einen sicheren und modernen Hafenstandort

Als Betreiber der Port Community Systeme (PCS) in Bremerhaven/Wilhelmshaven (dbh) sowie in Hamburg (DAKOSY) haben die beiden IT-Dienstleister das Projekt gemeinsam mit Partnern aus der Hafenwirtschaft konzipiert und zur Umsetzung gebracht.

Die geänderten Landesgesetze zur Hafensicherheit bilden dabei einen verbindlichen rechtlichen Rahmen für den digitalen Containerfreigabeprozess und definieren klare Verantwortlichkeiten für alle Beteiligten des Importprozesses. Damit wird nicht nur die Rechtssicherheit für Unternehmen erhöht, sondern auch der Weg für einheitliche Standards in der Hafenlogistik geebnet. Die Gesetzesänderungen sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den Hafenbehörden, Landesregierungen und Branchenvertretern – ein starkes Signal für den Schulterschluss von Landespolitik und Wirtschaft zur Stärkung der deutschen Seehäfen im internationalen Wettbewerb. In Hamburg und Bremen treten die entsprechenden Gesetze in diesem Jahr in Kraft, während erwartet wird, dass sich Niedersachsen 2027 anschließen wird.

„Mit der Secure Release Order zeigen wir, wie durchgängige Digitalisierung in der Hafenlogistik Sicherheit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit vereinen kann. Die enge Abstimmung mit politischen Akteuren und unseren Partnern in den Häfen war bei der praktischen Umsetzung ein zentraler Erfolgsfaktor“, erklärt Holger Hübner, Prokurist und Bereichsleiter Port Solutions bei der dbh Logistics IT AG.

Stufenweiser Rollout schafft Verlässlichkeit und Planungssicherheit

Der Rollout der SRO erfolgt bewusst in mehreren Stufen, um allen Beteiligten, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Digitalisierungsgrad, eine sichere und stabile Umstellung zu ermöglichen. Seit dem 1. Oktober 2025 können Reedereien ihre Container über German Ports PIN-frei freistellen.

Zeitgleich werden schrittweise auch Spediteure, Importeure und Transporteure aktiv in das System eingebunden. In einem weiteren Schritt beginnt die verpflichtende Nutzung des SRO-Prozesses an je einem ausgewählten Terminal in Hamburg und Bremerhaven oder Wilhelmshaven. Anschließend folgt die flächendeckende Einführung an allen weiteren Terminals, wobei die Freischaltung nach einem festgelegten Zeitplan erfolgt.

Diverse Möglichkeiten der Anbindung

Über offene Schnittstellen oder bestehende Zugänge zu den PCS-Plattformen können Unternehmen ihre Systeme anbinden und die neuen Prozesse integrieren. Alternativ steht die intuitive Webplattform German Ports als browserbasierte Lösung zur Verfügung, um eine ausnahmslose Integration aller betroffenen Unternehmen sicherzustellen.

Nachhaltigkeit und Effizienzgewinn führen zu spürbarem Kundennutzen

Neben Sicherheitsaspekten bietet das Verfahren auchökonomische und ökologische Vorteile. Durch die Vermeidung von Medienbrüchen und manuellem Aufwand können Unternehmen Prozesse beschleunigen, Fehlerquellen reduzieren und die Kommunikation automatisieren. Dies führt zu spürbaren Effizienzgewinnen in der Lieferkette und unterstützt die nachhaltige Transformation der Logistikbranche.

Auch Kunden von Logistikunternehmen profitieren direkt: Kürzere Standzeiten, schnellere Verfügbarkeit von Waren und transparentere Abläufe sorgen für eine höhere Planungssicherheit, insbesondere bei zeitkritischen Lieferungen oder komplexen internationalen Lieferketten. Durch die verbesserte Datenqualität und die automatisierte Rechtevergabe im Rahmen der SRO lassen sich zudem Rückfragen vermeiden. Die eingesparte Zeit kann dazu beitragen, dass operative Kosten gesenkt werden können.

„Damit ist das digitale Freistellungsverfahren nicht nur ein Innovationssprung für die Hafenlogistik, sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil für alle Beteiligten entlang der Lieferkette bis hin zum Auftraggeber und Endkunden“, erklärt Dirk Gladiator, Prokurist bei der DAKOSY Datenkommunikationssystem AG.

Über die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG

Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet die DAKOSY AG seit über 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und im Joint Venture allivate mit der Fraport AG das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Seit der Gründung 1973 in Bremen hat sich die dbh Logistics IT AG zu einem der führenden Unternehmen für Software und Beratung in den Bereichen Zoll und Außenhandel, Compliance, Versand und Transportmanagement, Hafenwirtschaft, SAP und Cloud Services entwickelt. Mit seinem ganzheitlichen Portfoliobietet der IT-Spezialist vollintegrierte Lösungen für zuverlässig funktionierende Logistikketten weltweit: Die Leistungen reichen von Strategie- und Prozessberatung, Software-Entwicklung und Implementierung bis hin zu Support und Hosting in eigenen nach ISO/IEC 27001 zertifizierten, sicheren und hochverfügbaren Rechenzentren. Neben dem Stammsitz in Bremen ist die dbh Logistics IT AG an 5 weiteren Standorten in Deutschland vertreten. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter, welche sich für mehr als 3.000 Kunden aus Industrie und Handel, Spedition und Logistik,sowie Schifffahrt und Hafen engagieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.dbh.de

Posted by on 6. Oktober 2025.

Tags: ,

Categories: Allgemein

No Responses Yet

You must be logged in to post a comment.

« | »




Neueste Beiträge


Seiten



fabino - News von Erzeugern und Herstellern von Lebensmitteln, Getränken und Zutaten