Nachhaltige Klebstoffe – Das Geheimnis liegt in der Molke

Die Innovation: Ethylacetat aus Molke
Forschende des Fraunhofer IKTS und der TU Dresden haben ein Verfahren entwickelt, bei dem das Molke-Filtrat als alternative Rohstoffquelle für die Herstellung von Ethylacetat verwendet wird. Ethylacetat wiederum kann für die Formulierung von Klebstoffen, Druckfarben und Lacken verwendet werden und wird normalerweise aus fossilen Rohstoffen wie Erdgas und Erdöl synthetisiert.
Der Prozess im Detail
Der Prozess beginnt mit der Fermentation in einem Bioreaktor. Hefen der Gattung Kluyveromyces wandeln die Laktose in Ethylacetat um, das gasförmig aus dem Fermentationsmedium austritt und leicht mittels Membranen abgetrennt werden kann. Das Ergebnis: biobasiertes Ethylacetat.
Vorteile und Perspektiven
Das aus Molke gewonnene Ethylacetat ist ein gelungenes Beispiel für die Nutzung von Restströmen hin zu einer bedeutenden Plattformchemikalie. Und dabei wird nicht nur die Wertschöpfung erhöht, es entfällt auch die aufwendige Entsorgung der Reststoffe. Die Forschenden wollen im nächsten Schritt Fermentationsvolumina und Membranmodule hochskalieren, um die innovative Technologie für den industriellen Einsatz möglich zu machen.
Das Forschungsprojekt ist einmal mehr ein Beweis dafür, dass innovative Technologien immer neue Wege zu kreislauffähigen Lösungen ermöglichen. Während die Forschung weiter voranschreitet, könnten Klebstoffe aus alternativen Ressourcen in nicht allzu ferner Zukunft zum Standard werden und damit die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern.
Quellen:
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2022/september-2022/gruene-klebstoffe-aus-molke.html
Categories: Allgemein
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