IINews



« | »

Katzen nicht die Schuldigen–keine Jagd auf Hauskatzen

Katzen spielen nur eine Nebenrolle

Nach Angaben des NABU sind Hauskatzen lediglich für 4 bis 20 Prozent aller Vogeltodesfälle verantwortlich. Auch wenn diese Zahl hoch klingt, zeigen die Ergebnisse der seit 2005 laufenden Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ ein differenzierteres Bild:

In Siedlungsräumen, in denen Katzen überwiegend jagen, sind die Bestände stabil.

Es gibt keine Unterschiede zwischen Gärten mit oder ohne Katzen.

Damit ist klar: Katzen tragen zwar zu Vogeltodesfällen bei, sie sind jedoch nicht der entscheidende Grund für den Rückgang der Bestände.

Hauptursachen für Vogeltode

Andere Faktoren wie Glasscheiben, Verkehr und Stromleitungen verursachen deutlich mehr Verluste:

Glasbauten: 100 bis 115 Millionen tote Vögel jährlich – bislang ohne flächendeckende Sicherungspflicht durch Muster oder Aufkleber.

Straßen- und Bahnverkehr: rund 70 Millionen Todesfälle pro Jahr.

Stromleitungen: 1,5 bis 2,8 Millionen Todesopfer durch Stromschlag.

Windkraftanlagen: im Vergleich gering– etwa 100.000 Vögel jährlich.

Auch Rabenvögel wie Elstern oder Krähen spielen im Vergleich nur eine untergeordnete Rolle.

Der wahre Grund: Landwirtschaft und Insektensterben

Hauptursächlich für den Rückgang ist die intensive Landwirtschaft. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden verschwinden Insekten – die wichtigste Nahrungsquelle für die Jungenaufzucht vieler Vogelarten.
Eine Langzeitstudie belegt den dramatischen Rückgang: In 63 Naturschutzgebieten, überwiegend in Nordwestdeutschland, nahm die Biomasse fliegender Insekten in nur 27 Jahren um 76 Prozent ab. Weder Klima noch andere Faktoren erklären diesen Einbruch, weshalb Forscher den Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung sehen.

Tierschutz statt Abschuss

Unbestritten gibt es ein Problem mit verwilderten Katzen. In vielen Bundesländern ist es sogar erlaubt, trächtige Tiere oder säugende Katzenmütter zu töten – mit dem Ergebnis, dass Jungtiere elendig verhungern. Eine deutlich effektivere Lösung wäre eine bundesweite Kastrationspflicht für freilaufende Katzen.

Dass Kastrationen den Bestand sehr wohl regulieren können, zeigt ein Beispiel aus Dormettingen (Baden-Württemberg). Dort wuchs die Population von 6 auf 19 Katzen innerhalb weniger Wochen an, darunter mehrere trächtige Tiere. Dank einer Fang- und Kastrationsaktion blieben die erwachsenen Tiere vor Ort, die Jungkatzen wurden vermittelt. Ohne Eingreifen hätte sich die Population weiter vervielfacht.

Quelle: NABU– Vögel in Gefahr

Posted by on 24. September 2025.

Tags: ,

Categories: Allgemein

No Responses Yet

You must be logged in to post a comment.

« | »




Neueste Beiträge


Seiten



fabino - News von Erzeugern und Herstellern von Lebensmitteln, Getränken und Zutaten