\“Ich krieg die Tabletten nicht runter!\“

Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV, betont:\“Es ist essenziell, dass Patienten bei Schwierigkeiten mit der Medikamenteneinnahme nicht allein gelassen werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die das Schlucken erleichtern können, und die Apotheke ist hier ein wichtiger Ansprechpartner.\“Sie ergänzt:\“Gerade bei Kindern ist es wichtig, frühzeitig geeignete Darreichungsformen zu verwenden, um die Angst vor der Einnahme zu nehmen und die Behandlung sicherzustellen. Statt Tabletten können bei Kindern beispielsweise Säfte oder Zäpfchen zum Einsatz kommen.\“
Um die Medikamentengabe zu erleichtern, gibt es in Apotheken eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Tipps. Spezielle Schluckhilfen, wie Gel-Überzüge, können die Tablette leichter schluckbar machen. Zudem kann die richtige Schlucktechnik helfen. Die Apothekerin erklärt:\“Viele machen den Fehler und legen den Kopf in den Nacken um eine Tablette zu schlucken, was aber die Speiseröhre verengen kann. Besser ist es, den Kopf leicht nach vorne zu senken und das Kinn nach unten zu ziehen, anstatt den Kopf nach hinten zu neigen.\“Außerdem können viele Patientinnen und Patienten ihre Medikamente mit dickflüssigem Getränk oder Apfelmus leichter einnehmen. Das geht aber natürlich nur, wenn das Medikament mit Mahl-zeiten eingenommen werden darf.
Petra Engel-Djabarian warnt davor, Tabletten einfach zu zerkleinern und weist darauf hin, dass Medikamente nur zerkleinert werden dürfen, wenn dies ausdrücklich in der Packungsbeilage steht oder in der Apotheke geklärt wurde.\“Das Zerkleinern oder Teilen kann die Wirksamkeit beeinträchtigen oder Nebenwirkungen verursachen. Oft gibt es auch alternative Darreichungsformen wie Säfte oder Brausetabletten, die die Einnahme deutlich erleichtern.\“
Es ist sehr ratsam, bei Problemen mit dem Schlucken von Tabletten frühzeitig mit dem behandelnden Arzt oder in der Apotheke Rücksprache zu halten. Sie können individuelle Lösungen empfehlen, um die sichere und wirksame Einnahme der Medikamente zu gewährleisten. Petra Engel-Djabarian fasst zusammen:\“Wir in der Apotheke vor Ort helfen gerne, um die Behandlung so angenehm und effektiv wie möglich zu gestalten. Niemand sollte sich scheuen, nach Alternativen oder Hilfsmitteln zu fragen.\“
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