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Hochgiftige Pestizide verursachen Medikamentenresistenzen: Deutsche Umwelthilfe geht juristisch gegen Zulassungen vor

 


– Neue wissenschaftliche Studien zeigen: Giftige Pestizide befeuern Bildung von Pilzinfektionen, die gegen Medikamente resistent sind
– Medizinische Behandlung lebensbedrohlicher Pilzinfektionen wird immer komplizierter: Jährlich sterben 3,8 Millionen Menschen weltweit an Infektionen
– DUH beantragt sofortige Aberkennung der Zulassung von Pestiziden Score und Folicur beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Aberkennung der Zulassungen für die Pestizide Score und Folicur beantragt, welche die hochproblematischen Wirkstoffe Difenoconazol und Tebuconazol enthalten. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gilt der Einsatz dieser sogenannten Azolfungizide in der Landwirtschaft als wesentlicher Faktor für die Ausbildung von Pilzinfektionen, die gegen Arzneimittel resistent sind. Die Pestizide haben somit erhebliche Konsequenzen für die Behandlung lebensbedrohlicher Pilzinfektionen. Bereits heute fordern sie jedes Jahr etwa 3,8 Millionen Menschenleben. Dennoch kommen die Pestizide flächendeckend zum Einsatz: In Deutschland wurden in den letzten Jahren rund 10 bis 12 Millionen Hektar Ackerfläche mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Azolfungizide behandelt.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:\“Gemäß dem Europäischen Gerichtshof sind Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, Zulassungen für Pflanzenschutzmittel aufzuheben, wenn wissenschaftliche Untersuchungen bedrohliche Auswirkungen auf Menschen, Tiere oder Umwelt feststellen. Angesichts neuer Erkenntnisse über die Gesundheitsgefahrdurch Azolfungizide fordern wir das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf, die Zulassungen für die Pestizide Score und Folicur umgehend zurückzunehmen. Mit unseren Verfahren machen wir Druck für den Gesundheitsschutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern entgegen der Profitgier der Agrarchemielobby.\“

Neben der Gefahr von Medikamenten-Resistenzen wurden in Studien auch neuroendokrine Auswirkungen der in den Azolfungiziden enthaltenen Wirkstoffe nachgewiesen. Weitere Studien weisen zudem auf negative Auswirkung auf die Fortpflanzung, unter anderem durch eine verringerte Spermienzahl und den Rückgang der Befruchtungserfolgsrate, hin. Darüber hinaus verschmutzen die Abbauprodukte der Wirkstoffe unser Grundwasser.

Lars Neumeister, Pestizidexperte:\“Die allgegenwärtige Präsenz landwirtschaftlicher Azolfungizide reduziert die Wirksamkeit der lebensrettenden Azolfungizide in der Medizin. Das ist besondere eine Gefahr für Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die eine effektive Behandlung mit medizinischen Azolfungiziden erfordern.\“

Hintergrund:

Der in dem Fungizid Score enthaltene Wirkstoff Difenoconazol ist in der Europäischen Union seit dem 1. Januar 2009 genehmigt und aufgrund seiner Persistenz und Toxizität als Substitutionskandidat eingestuft. Die Genehmigung wurde bereits fünf Mal und zuletzt im November 2023 bis zum 15. März 2026 verlängert.

Der in dem Fungizid Folicur enthaltene Wirkstoff Tebuconazol ist in der Europäischen Union seit dem 1. September 2009 genehmigt und aufgrund seiner Persistenz und Toxizität ebenfalls als Substitutionskandidat eingestuft. Die Genehmigung wurde bereits fünf Mal und zuletzt im Juli 2023 bis zum 15. August 2026 verlängert.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Lars Neumeister, Pestizidexperte
lars.neumeister@pestizidexperte.de

Dr. Caroline Douhaire, Rechtsanwältin
douhaire@geulen.de

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V.,übermittelt durch news aktuell

Posted by on 28. November 2025.

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Categories: Allgemein

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