Deutscher Landkreistag fordert flächendeckenden Zivilschutzplan vom Bund / DLT-Vize Ruge nennt Pläne der Bundeswehr als Vorbild – Rechtsgrundlagen stammen teils noch aus 1950er-Jahren

Bislang mangele es an einem flächendeckenden Konzept für den Bevölkerungsschutz im Krisenfall.\“Was machen wir beispielsweise bei einem längeren Stromausfall? Wenn wir in einem Landkreis 30 Pflegeheime haben, dann können wir die nicht alle mit Notstromaggregaten versorgen. Und selbst wenn, wie sollen wir den Diesel dafür besorgen, wenn die Tankstellen nicht mehr funktionieren?\“erläuterte Ruge in der\“NOZ\“. Ein solcher Plan müsse gemeinsam mit Ländern, Kreisen und Kommunen erarbeitet werden.
Lange sei das Thema Zivilschutz auf Bundesebene vernachlässigt worden. So wurden etwa 2007 der Betrieb und die Instandhaltung von Bunkern eingestellt. Auch die Rechtsgrundlagen stammen laut Ruge teils noch aus den 1950er-Jahren.\“Da steht beispielsweise, dass im Zivilschutzfall Lagerstroh bereitgestellt werden muss.\“
Als dringend notwendig sieht Ruge Risikoanalysen, Engpassregister und eine flächendeckende Einbindung der kommunalen Ebene. Auch die Finanzierung müsse geklärt werden: Zwar falle der Zivilschutz unter die Ausnahmeregelungen der Schuldenbremse, doch auf Ebene der Landkreise seien die Haushalte vielfach durch gestiegene Sozialausgaben stark belastet.
Derzeit arbeitet der Bund gemeinsam mit den Ländern an einem Schutzraumkonzept. Ruge kritisierte jedoch, dass die Landkreise dabei bislang nicht systematisch eingebunden worden seien – obwohl sie als untere Katastrophenschutzbehörden zentrale Verantwortung tragen.
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