Strätz FN und BRUNE MEDIZINTECHNIK gehen gemeinsame Wege
Estenfeld (Lkr. Würzburg). Laut einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform steht bei knapp 40 Prozent der mittelständischen Betriebe in Deutschland in den nächsten Jahren eine Übergabe aus Altersgründen an. Der größte Anteil entfällt dabei auf Dienstleistungsunternehmen. In Summe stehen hier etwa 53.000 Unternehmen vor einer solchen Herausforderung.
Besonders betroffen sind inhabergeführte und Familienunternehmen, die nach innen wie außen stark durch eine namengebende Leitfigur geprägt sind. Diese drohen ganz vom Markt zu verschwinden, wenn sich niemand findet, der die Firmenhistorie in bewährter Form weiterführen kann oder will.
Wohl dem Unternehmen, das seine(n) Nachfolger(in) in der eigenen Familie findet! Ein sehr gutes Beispiel hierfür liefert die Strätz FN GmbH mit Sitz in Estenfeld bei Würzburg. Nach einer Phase gemeinsamer Verantwortung hatte der Firmengründer Thomas Neundörfer im Jahr 2022 das operative Geschäft vollständig in die Hände seines Sohnes Adrian gelegt.
Nicht so viel Glück hatte Branchenkollege Jürgen Brune, der im vergangenen Jahr das 75-jährige Firmenjubiläum der BRUNE MEDIZINTECHNIK in Aalen feiern konnte. Seit 1986 leitete er den Familienbetrieb in dritter Generation, ein Nachfolger in der Familie war nicht herangewachsen.
Trotzdem fand sich auch hier eine Lösung: die Weiterführung des Betriebs als GmbH unter dem Dach der neu gegründeten Strätz Medizintechnik Gruppe UG. Die Übernahme fand am 1. Januar 2025 statt. Zum neuen Geschäftsführer des Aalener Betriebs wurde Jörg Kellerhoff bestellt, der bereits seit 2009 im Außendienst bei BRUNE beschäftigt war. Jürgen Brune wird als Co-Geschäftsführer bis zu seinem Ausscheiden den Übergang mitgestalten.
Weiterführung der Unternehmenskultur gesichert
Die Entscheidung, den württembergischen Branchenkollegen zu übernehmen, hat mehrere Gründe. Einer davon heißt Co-med, ein bundesweit präsenter Medizintechnik-Verbund, in dem seit mehr als 60 Jahren medizintechnische Fachgeschäfte zusammenarbeiten.\“Ich kenne Jürgen Brune jetzt seit 1998, seitdem wir mit unserem Unternehmen bei der Co-med sind\“, sagt Thomas Neundörfer, und weiter:\“Da wir uns aus der gemeinsamen Beiratsarbeit der Geschäftsführung der Co-med kennen, haben wir festgestellt, dass wir die gleiche Auffassung teilen.\“
Mit dem Zusammenschluss beider Unternehmen unter einem Dach soll derÜbergang für die Kunden möglichst geräuschfrei vonstattengehen. Da das 13-köpfige Aalener Team bleibt und unverändert die Unternehmenskultur weiterführt, steht einer kontinuierlichen Fortführung des bisherigen Erfolgswegs nichts im Wege, ist Thomas Neundörfer überzeugt.Von genutzten Synergieeffekten etwa hinsichtlich der beidseitigen Expertise und der vor allem in Estenfeld verfeinerten Servicekompetenz sollten alle Teile der neuen Unternehmensgruppe profitieren.
An den bisherigen Geschäftsfeldern und Produktlinien will Neundörfer festhalten.\“Wir sind bereits hervorragend aufgestellt und können auf ein riesiges Portfolio zugreifen\“, sagt er. So könne die Gruppe auch das von Strätz als Angebotslösung für den Ärztemangel in ländlichen Gebieten entwickelte Mietpraxiskonzept Leasymed einen weiteren Schritt nach vorne bringen. Auch rein geografisch böte es sich allerdings an, die Lücke zwischen den bisherigen Einzugsgebieten zu schließen.
Ob es in Zukunft weitere Zuwächse in der Unternehmensgruppe geben wird, wird die Zukunft zeigen. Rein demografisch stehen Nachfolger auch morgen nicht Schlange.
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