Seine Mission heißt: Ausgleich / NRZ-Kommentar von Jan Jessen zur Wahl des New Yorker Bürgermeisters

Er ist die krasse Gegenerzählung zu Donald Trump. Jung, charmant, ein Sozialist, der die Reichen zur Kasse bitten und die finanziell Schwächeren entlasten will. Am Urnengang in New York beteiligten sich zwei Millionen Bürger der Stadt, so viel wie seit fast 60 Jahren nicht mehr.
Mamdanis Wahl war auch ein Protest der Jüngeren gegen die düstere Autoritarismus-Politik des Präsidenten. Ein Einwanderer gewinnt in der Heimatstadt eines Mannes, der maskierte Bundesagenten Jagd auf Einwanderer machen lässt.
Trump, der das Weiße Haus in einen obszön-goldenen Prunkpalast verwandelt hat und seine reichen Freunde verhätschelt, hat Mamdani als\“kommunistischen Irren\“beschimpft. Die Wahl des 34-Jährigen ist die maximale Schmach für den 79-jährigen Präsidenten. Es ist auch ein Sieg eines linken, antizionistisch grundierten Populismus.
Dass Mamdani die Forderung einer\“Globalisierung der Intifada\“nicht verurteilen will, hat unter vielen der 1,6 Millionen Jüdinnen und Juden in New York Besorgnis ausgelöst. Als Bürgermeister muss er zwingend beweisen, dass er mit aller Macht jüdisches Leben in der Metropole schützt und gegen jeden Antisemitismus eintritt.
Seine Wahl zeigt auch: Maß und Mitte gibt es nicht mehr in einem Land, das so polarisiert wie selten zuvor in seiner Geschichte ist. Der neue Hoffnungsträger der am Boden liegenden demokratischen Partei muss jetzt zeigen, dass Politik in den USA auch ohne Hass und Hetze, ohne die brutalstmögliche Verunglimpfung politischer Gegner möglich ist. Die Mission im Schmelztiegel New York muss sein: Ausgleich und Versöhnung stiften.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6520
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung,übermittelt durch news aktuell
Categories: Allgemein
No Responses Yet
You must be logged in to post a comment.