\“nd.DerTag\“: Weder die Söhne noch die Töchter – Kommentar zur Debatte um eine neue Wehrpflicht

Die Dauerberichterstattungüber solche Aktivitäten normalisiert Hochrüstung zum Alltag. Begleitet wird diese fatale Zeitenwende durch die Zurichtung der gesamten Gesellschaft aufs Kriegerische. Kanzler Merz will sich den Sozialstaat nicht mehr leisten, aber für Waffen ist Geld ohne Ende da.
Dazu gehört der erhöhte Druck, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Die nachwachsenden Generationen sollen zum Dienst an der Waffe genötigt werden. Pistorius will ganze Jahrgänge komplett mustern und für die Bundeswehr erfassen lassen, weil man so angeblich das zum Hauptfeind erklärte Russland abschrecken könne.
Fragt eigentlich jemand die Betroffenen, die junge Generation? Ja, es gibt Umfragen, und die sagen, dass zwei Drittel der 18- bis 29-Jährigen gegen eine Wehrpflicht sind. Nur ein Drittel in dieser Altersgruppe findet ein – verfassungsrechtlich bedenkliches – Losverfahren für die Auswahl von Wehrpflichtigen gerecht. Da ist es kein Wunder, dass Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerer einen drastischen Anstieg der Anfragen von Jugendlichen, Eltern und Großeltern sowie von aktiven Soldaten und Reservisten verzeichnen. Wer will sich schon gern verheizen lassen? Es ist an der Zeit, mal wieder Reinhard Meys fast 40 Jahre altes Lied\“Nein, meine Söhne geb ich nicht\“zu hören. Hinzuzufügen wäre heute: Die Töchter auch nicht.
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