MDR-Reihe„exactly“zum Thema:„Baby in Gefahr–Wenn das Krankenhaus zum Risiko für die Geburt wird“

Ein Baby wird geboren, aber in der Geburtsklinik gibt es kein kinderärztliches Personal: In Krankenhäusern der niedrigsten Versorgungsstufe – so genannten Level-IV-Kliniken – fehlt während der Entbindungen ein Kinderarzt vor Ort. Kommt es zu einem Notfall, müssen die Gebärenden deswegen auf diese wichtige Hilfe warten. Dabei können schonkleine Fehler bei Geburten zu Behinderungen und sogar zum Tod des Kindes führen. Bundesweit gibt es 251 solcher Krankenhäuser.
Sabrina Spengler aus Köthen verlor ihre Tochter Joleen, da die Kinderärztin erst Stunden später eintraf. Suleika Tannigels Sohn Felix erlitt bei der Geburt einen schweren Sauerstoffmangel. Heute lebt er aufgrund dessen mit einer komplexen Behinderung: „Ich habe alles getan, um mein Kind während der Schwangerschaft zu schützen. Und dann war ich zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagt sie.
Die Regierungskommission der Bundesregierung empfiehlt, dass Geburtshilfe nur noch in Kliniken mit anwesenden Kinderärzten durchgeführt werden soll. Doch die meisten Bundesländer ignorieren das oder sehen sich nicht in der Lage, die Empfehlung umzusetzen. So versagt das Gesundheitssystem, obwohl Modelle wie das Kompetenznetzwerk in Sachsen beweisen, dass eine bessere Versorgung möglich ist – undLeben retten kann.
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