Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz: Starke Belastung durch Bürokratie, Energiekosten, Steuern und Abgaben

Stimmung hat sich eingetrübt
Während im Frühjahr 2024 noch erste Anzeichen auf einen konjunkturellen Aufschwung hindeuteten, zeigt sich im November 2024, dass die wirtschaftliche Erholung ausgeblieben ist. Entsprechend dazu hat sich auch die Stimmung bei Kleinunternehmen verschlechtert. Nur noch 43 % der Befragten bewertenihre wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut (April 2024: 55 %), während jedes fünfte Unternehmen seine Lage als (sehr) schlecht einstuft (April 2024: 13 %). Vor dem Hintergrund hoher Kosten und einer allgemeinen Nachfrageschwäche beurteilen die Unternehmen auch die Entwicklung ihrer Aufträge, Umsätze und Gewinne im Vergleich zu vor 12 Monaten schlechter als noch in den Vorbefragungen. Über die Hälfte der Befragten (51 %) beklagen Liquiditätsengpässe und damit mehr als dreimal so viele wie noch im Vorkrisenjahr 2019.
Belastungen führen zu Investitionszurückhaltung
Nur noch 27 % der Befragten empfinden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als förderlich. Vor einem halben Jahr lag dieser Wert noch bei 35 %. Steuern- und Abgaben, Energiekosten sowie Regulierung/Bürokratie werden als besondere Herausforderungen genannt. Vor diesem Hintergrund haben nur 47 % der Kleinunternehmen wie geplant investiert, knapp 40 % haben Investitionen verschoben oder abgesagt.
Steigende Investitionsneigung für die Zukunft
Trotz der aktuellen Herausforderungen blicken Kleinunternehmen tendenziell optimistisch in die Zukunft. Knapp 40 % der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage und Auftragslage, nur 20 % gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Diese positive Zukunftserwartung spiegelt sich auch in der Investitionsplanung der Unternehmen wider. 60 % geben Investitionsbedarf in den kommenden Monaten an und planen konkret Investitionen in den nächsten Jahren. Dabei stehen mehrheitlich Erweiterungsinvestitionen im Fokus. Nachhaltige Vorhaben erweisen sich nach wie vor als relevant: Entsprechende Investitionen planen 50 % bereits in den kommenden 12 Monaten, und damitähnlich viele wie in der Vorbefragung.
Klare Botschaft an die Politik
Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass sich die allgemeine Konjunkturschwäche und die strukturellen Herausforderungen der Wirtschaft auch in der Stimmung von Kleinunternehmen niederschlagen. Ihre Liquiditätsausstattung hat sich in diesem Zusammenhang weiter verschlechtert und sie investieren zurückhaltender. Trotz der aktuellen Belastungen blicken Kleinunternehmen zuversichtlich in die Zukunft und planen Investitionen. Um die nachhaltige Grundlage für eine anziehende Investitionstätigkeit und damit Wachstum zu schaffen – das zeigt die Studie ebenfalls – sind allerdings verbesserte Rahmenbedingungen durch die Politik erforderlich, wie etwa Bürokratieabbau oder die Senkung der Steuer- und Abgabenlast.
Zur Studie: Das Stimmungsbarometer ist eine regelmäßige Studie der VR Smart Finanz in Zusammenarbeit mit dem CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule. Die Befragung fand vom 03. bis 10. Oktober 2024 unter 300 Geschäftskunden, Gewerbekunden, Soloselbständigen sowie Unternehmen aus dem kleineren Mittelstand statt.
Der Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz: In dem neu eingeführten Kleinunternehmerindex wird anhand von zwei Hauptindikatoren dargestellt, wie Kleinunternehmen ihre aktuelle Situation im Vergleich zur Lage von vor 12 Monaten beurteilen bzw. welche Erwartungen sie für die kommenden 12 Monate haben. Damit sind Veränderungen im Stimmungsbild künftig auf einen Blick ersichtlich.
Weitere Details zur Studie und ihre Ergebnisse finden Sie unter VR Smart Finanz – Stimmungsbarometer November 2024: Stimmung trübt sich ein bei Kleinunternehmen (https://www.vr-smart-finanz.de/stimmungsbarometer-2024-11)
Pressekontakt:
Annette Spiegel
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