KI im Mittelstand: DePauli AG setzt auf\“Augmented Intelligence\“statt Automatisierung

\“Über KI 1.0 müssen wir nicht sprechen – das ist für uns längst Alltag\“, erklärt Gründerin und CEO Renata DePauli.\“Die entscheidende Frage ist nicht, ob wir KI einsetzen, sondern wie. Unsere Kunden erwarten authentische Beratung, keine algorithmisch generierten Textbausteine.\“
Der Mensch definiert, die Maschine unterstützt
Die DePauli AG entwickelt KI-Lösungen dort, wo sie echten Mehrwert schaffen: Wo es für den Kunden einfacher und schneller ist, eine Antwort zu erhalten, kann – muss aber nicht – eine spezialisierte KI antworten. Entscheidend dabei: Kunden können jederzeit direkt mit einem Kundenberater sprechen – und zwar mit Mitarbeitern, die am Hauptsitz nahe München arbeiten, täglich mit der realen Ware umgehen und aus eigener Erfahrung beraten können.
\“Unser Kundenservice sitzt nicht irgendwo mit standardisierten Checklisten\“, betont DePauli.\“Unsere Berater kennen die Produkte, fühlen die Stoffe, verstehen die Passformen. KI gibt ihnen zusätzliche Daten an die Hand – die persönliche Expertise bleibt unersetzbar.\“
Auch in der Logistik zeigt sich der menschenzentrierte Ansatz deutlich: KI-gestützte Wegeoptimierung bei der Kommissionierung reduziert die physische Belastung der Mitarbeiter. Algorithmen berechnen die effizientesten Routen durch das Lager – Menschen können sich auf qualitative Aufgaben konzentrieren, die wiederum den Kunden dienen: Ein hochwertiger Anzug muss nun mal aufwendig und sorgfältig verpackt werden, damit er perfekt beim Kunden ankommt. Im Einkaufsbereich optimieren KI-Agenten Lagerbestände und Nachbestellungen und geben den menschlichen (seltsam, dies überhaupt erwähnen zu müssen) Einkäufern Informationen für die strategischen Entscheidungen der nächsten Vororder.
Bewusster Verzicht auf Vollautomatisierung
Besonders deutlich wird die Philosophie beim Newsletter-Marketing: Während Mitbewerber auf vollautomatisierte Content-Generierung setzen, entstehen bei Herrenausstatter.de alle Texte und Bilder durch menschliche Redakteure und Fotographen. KI liefert Datenanalysen zu Öffnungsraten und Kundenverhalten – die kreative Umsetzung bleibt Handarbeit.
\“Wir haben bewusst entschieden, keine KI-Marketing-Sprechblasen zu produzieren\“, betont DePauli.\“Jeder Newsletter, jede Produktbeschreibung trägt die Handschrift unseres Teams. Unsere Kunden spüren den Unterschied zwischen echtem Fachwissen und generierten Floskeln.\“
Investition in Menschen und Technologie
Ein aktuelles Projekt zeigt den Ansatz exemplarisch: Ein KI-System analysiert Preisbewegungen bei Wettbewerbern und erstellt Marktübersichten. Die strategischen Schlüsse und Preisanpassungen treffen jedoch erfahrene Einkäufer, die Marktdynamiken und Kundenerwartungen verstehen.
Die selektive KI-Strategie ermöglicht es dem Unternehmen, sein Team nicht nur zu halten, sondern gezielt auszubauen. Die gewonnene Effizienz fließt in persönlichere Kundenbetreuung und die Entwicklung neuer Services – immer mit dem Ziel, die menschliche Interaktion zu stärken, nicht zu ersetzen.
Technologie mit Augenmaß
\“Innovation verwandelt Unsicherheit in Chance – aber nur, wenn sie dem Menschen dient\“, resümiert DePauli. In einer Zeit, in der KI-Euphorie oft kritisches Denken verdrängt, positioniert sich die DePauli AG als nachdenklicher Praktiker: Technologie ja, aber mit klarem Fokus auf menschliche Werte und echten Kundennutzen.
Diese Position mag gegen den Zeitgeist laufen. Für ein Unternehmen, das seit 28 Jahren online erfolgreich tätig ist, ist es die logische Konsequenz einer einfachen Erkenntnis: Premium-Mode verkauft man nicht mit Algorithmen, sondern mit Leidenschaft, Expertise und dem Gespür für das, was Kunden wirklich bewegt.
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