Innovatives für die Pflege

Die jungen Unternehmen – keines davon ist länger als drei Jahre am Markt – hatten nur wenige Minuten Zeit, ihre Idee überzeugend vorzustellen. Zenaris aus Frankfurt hat zum Beispiel ein TV-basiertes Assistenzsystem für die Betreuungsleistung von Pflegediensten entwickelt. Das Konzept: Über den häuslichen Fernseher können Pflegebedürftige zuhause ganz einfach Videoanrufe mit Betreuern und Angehörigen tätigen. Eine einfache Bedienung über große Knöpfe macht´s möglich. Gleichzeitig könne sich der Pflegedienst auch problemlos auf das häusliche System\“aufschalten\“, erklärte CEO Hakan Evcek.
Mit der App lebenswerk.ai (Köln) lassen sich Biografien von Pflegebedürftigen unkompliziert, persönlich und digital erfassen – ein wertvolles Mittel, um Pflege noch beziehungsorientierter zu gestalten. Einen Mehrwert für den Stationsalltag bietet auch das Pflegerufsystem MediEm (Darmstadt): Hier werden Patientenanfragen mittels KI in Sekundenschnelle gefiltert und sogar aus 16 Sprachen ins Deutsche übersetzt. Handelt es sich um einen einfachen Pflegewunsch oder einen Notfall? Diese Einordnung spart vor allem eines: Zeit.
Am Ende war es die Idee des Heilbronner Unternehmens Romiro Robotic, die das Publikum am meistenüberzeugte: Gründer Frank Döberl präsentierte einen Rollator mit Elektroantrieb, der sich bei Bedarf auch zum Rollstuhl wandeln kann: Das 14 Kilogramm leichte und faltbare Gerät unterstützt die Nutzer*innen aktiv beim Bewältigen von Steigungen, und wenn die Kraft nicht mehr ausreicht, kann es als Senioren-E-Scooter genutzt werden.
Dieser inspirierende Blick in die Zukunft, aber auch die praxisnahe Sicht auf den Pflegeberuf und der kollegiale Austausch in lockerer Atmosphäre machen die Fortbildung für Pflegende zum erfolgreichen Konzept. Diesmal nahmen mehr als 1200 Pflegekräfte – vor Ort oder per Livestream – aus ganz Deutschland an der Veranstaltung teil und verfolgten die ebenso unterhaltsamen wie informativen Vorträge. Die Bandbreite der Themen reichte von Anti-Diskriminierung in der Pflege bis zur Vorstellung der deutschlandweit einzigartigen Nurse-led Unit am Klinikum Bremerhaven – einer Station, die von Pflegefachpersonen geleitet wird.
Das Programm kam auch bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Als\“überraschend vielfältig\“beschrieb Susanne Messerschmidt aus Göttingen, die zum ersten Mal an der Fortbildung teilnahm, die Veranstaltung. Luise Fährmann war hingegen schon mehrfach dabei. Ihr Fazit:\“Hier geht es nicht allein darum, Informationen zu erhalten. Man erfährt auch Wertschätzung für den eigenen Beruf und wird bestärkt in dem, was man tut.\“
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