Greenpeace-Recherche: Pläne der Autolobby würde Autofahrende pro Jahr jeweils Hunderte Euro zusätzlich kosten / Teure E-Fuels schrauben Tankkosten um Milliarden in die Höhe

Bei dem anstehenden Treffen in Brüssel wird es auch darum gehen, CO2-Vorgaben weiter abzuschwächen. Die Autoindustrie will den beschlossenen Zulassungsstopp von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 zurückdrehen. Die Klimaziele ließen sich dann nur einhalten, wenn große Mengen E-Fuels im Pkw-Verkehr eingesetzt würden. Obwohl die nötigen Kapazitäten dafür nicht absehbar sind, fordert der VDA in einem 10-Punkte-Plan, beim Klimaschutz künftig viel stärker auf E-Fuels zu setzen. Die Berechnung setzt hypothetisch ausreichende Produktionsmengen voraus und ermittelt die zusätzlichen Kosten fürHalter:innen eines Diesels oder Benziners für diese aufwändig zu produzierenden und deshalb teuren Treibstoffe. Ausgehend vom aktuellen Pkw-Bestand und den mit den VDA-Forderungen möglichen Neuzulassungen hat Greenpeace die Zusammensetzung der zukünftigen europäischen Pkw-Flotte modelliert und den Kraftstoffbedarf berechnet. Um die Mehrbelastung der Autofahrer:innen zu errechnen, wurden die in Studien angenommenen Produktionskosten von E-Fuels verglichen mit den durchschnittlichen Kosten für fossile Kraftstoffe.
Parallel zur IAA lobbyiert die Autobranche in Brüssel gegen Klimaschutz
In dieser Woche startet in München die vom VDA ausgerichtete Automesse IAA. Während deutsche Hersteller wie VW, BMW und Mercedes sich dort mit neuen Elektromodellen als modern präsentieren, setzt der Lobbyverband der Branche sich in Brüssel für weniger Klimaschutz und mehr Verbrenner ein.\“Das scheinheilige Spiel der Autolobby zeigt sich in dieser Woche so offen wie selten\“, so Tiemann.\“Während in München die E-Autos ins Scheinwerferlicht gerollt werden, versucht der VDA in Brüssel, mit allen Mitteln, beschlossenen Klimaschutz zurückzudrehen.\“
Die bestehenden EU-Flottengrenzwerte zeigen derzeit Wirkung. Auch um die vorgegebenen CO2-Werte zu erreichen und Strafzahlungen zu vermeiden, bringen Hersteller günstigere E-Autos auf den Markt. Der Verkauf von E-Autos in Europa boomt. Werden die Abgasgrenzwerte verwässert, bremst das den Hochlauf der Elektromobilität, zeigt eine neue Datenanalyse durch den Dachverband Transport&Environment. Nachdem die EU auf Druck der Autoindustrie die CO2-Grenzwerte für 2025 schwächte, verteuerten Autohersteller die Preise für E-Autos wieder und vergrößerten so in Ländern wie Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich den Abstand zu vergleichbaren Verbrennern.
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