Ernährungswissenschaftler: 5 Mythenüber Ernährung, an die Sie nicht mehr glauben sollten

\“Bei so vielen widersprüchlichen Ratschlägen im Internet kann man leicht den Überblick darüber verlieren, was eigentlich gesund ist\“, sagt Dr. Carrie Ruxton, preisgekrönte Ernährungsberaterin.\“Viele strenge\“Regeln\“, die man in den sozialen Medien zum Thema Ernährung findet, sind nicht durch Beweise gestützt. Anstatt Trends hinterherzulaufen, sollte man sich auf einfache, praktische Gewohnheiten konzentrieren, die wirklich etwas bewirken können.\“
1. Das Auslassen des Frühstücks hilft beim Abnehmen
Entgegen der weit verbreiteten Meinung führt das Auslassen des Frühstücks nicht unbedingt zu einer Gewichtsabnahme. Tatsächlich deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass das Auslassen des Frühstücks die Blutzuckerkontrolle stören und später am Tag Heißhungerattacken auslösen kann. Ein regelmäßiges, ausgewogenes Frühstück mit einer Mischung aus Vollkornprodukten, Proteinen, gesunden Fetten und Obst oder Gemüse hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und sorgt dafür, dass man sich den ganzen Tag über fit fühlt.
Tipp von Dr. Ruxton: Selbst ein einfaches Frühstück kann sehr wirkungsvoll sein. Konzentrieren Sie sich auf Ausgewogenheit und eine tägliche Routine, anstatt sich Einschränkungen aufzuerlegen, um Ihren Tag richtig zu beginnen.
2. Entgiftungskuren und Saftfasten\“resetten\“den Darm.
Entgiftungskuren und Reinigungen sind im Internet ein beliebter Trend, aber der Körper verfügt bereits über ein natürliches Entgiftungssystem.\“Detox\“-Praktiken können durch einen Placebo-Effekt ein gutes Gefühl vermitteln, aber sie entfernen keine zusätzlichen Giftstoffe aus dem Körper. In manchen Fällen können sie sogar das Gegenteil bewirken, indem sie unserer Darmbarriere wichtige Nährstoffe entziehen. Da Entgiftungsprodukte wissenschaftlich nicht erwiesen sind, ist es weitaus effektiver, den Körper durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und den Verzicht auf Alkohol zu unterstützen.
Tipp von Dr. Ruxton: Konzentrieren Sie sich auf natürliche Antioxidantien in Lebensmitteln und eine gesunde Flüssigkeitszufuhr statt auf Modeerscheinungen wie Entschlackungskuren.
3. Alle stark verarbeiteten Lebensmittel sind ungesund.
Ultra-prozessierte Lebensmittel haben oft einen schlechten Ruf, aber diese Kategorie umfasst eine ganze Reihe von Lebensmitteln – von gesunden pflanzlichen Milchsorten, Gemüsesaucen und ballaststoffreichen Cerealien bis hin zu ungesunden zuckerhaltigen Limonaden, Snacks und Süßwaren. Viele Lebensmittel, die als UPF gekennzeichnet sind, sind bei einer ausgewogenen Ernährung nicht schädlich und zudem erschwinglich, praktisch und nahrhaft. Studien deuten darauf hin, dass die mit ultra-prozessierten Lebensmitteln verbundenen Gesundheitsrisiken eher mit den allgemeinen Ernährungsgewohnheiten und Kalorien als mit der Verarbeitung selbst zusammenhängen.
Tipp von Dr. Ruxton: Lesen Sie die Etiketten und wählen Sie Produkte mit einem höheren Gehalt an Ballaststoffen und Vitaminen und einem geringeren Gehalt an Zucker, Salz und gesättigten Fetten. Es ist besser, sich auf Nährstoffe, Portionsgrößen und Vielfalt zu konzentrieren und UPF zu vergessen.
4. Orangensaft erhöht den Blutzuckerspiegel
100 % Orangensaft verursacht keine schädlichen Blutzuckerspitzen. Eine Studie in Nutrition&Diabetes ergab, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne negative Auswirkungen auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel ein Glas Orangensaft trinken können, da kein signifikanter Unterschied zum Verzehr ganzer Orangen festgestellt wurde. Andere Studien an gesunden Erwachsenen zeigen ebenfalls keine negativen Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle nach wochenlangem täglichen Konsum.
Tipp von Dr. Ruxton: Da fast die Hälfte der Erwachsenen im Vereinigten Königreich ihren täglichen Vitaminbedarf nicht deckt, trägt ein Glas 100 % Orangensaft zur Aufnahme von Vitamin C, Folsäure und Kalium bei.
5.\“Fettarm\“und\“fettfrei\“sind die gesündere Wahl.
Nur weil etwas mit\“fettarm\“oder\“0 % Fett\“gekennzeichnet ist, bedeutet das nicht, dass es besser für Sie ist. Um den Geschmacksverlust auszugleichen, werden vielen fettarmen oder fettfreien Lebensmitteln zusätzlicher Zucker oder Füllstoffe zugesetzt – die Ihrer Gesundheit nicht besser tun. Ihr Körper braucht gesunde Fette aus Nüssen, Samen, fettem Fisch, Avocados und Olivenöl,die das Herz schützen, Antioxidantien liefern und die Gehirnfunktion unterstützen. Fettarm bedeutet also nicht immer gesund – entscheidend ist die Art des Fettes, das Sie zu sich nehmen.
Tipp von Dr. Ruxton: Wählen Sie natürliche Quellen für gesunde Fette statt Produkte mit den Marketingversprechen\“fettarm\“oder\“fettfrei\“.
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