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Die praktische Motorbootprüfung dauert nur rund eine Stunde–doch in dieser Zeit muss eine Kandidatin zeigen, dass er oder sie ein Schiff in jeder Lage sicher beherrscht.

 

Wer die folgenden 5 Kernmaneuver sauber ausführt, besteht in aller Regel dieMotorbootsprüfung (Kategorie A).

Die fünf Kernmanöver der Schweizer Bootsfahrprüfung Kat. A

1. Präzises An- und Ablegen am Steg

Der Prüfer erwartet mindestens eine Landung und ein Ablegen in 45- oder 90-Grad-Winkeln, jeweils vorwärts oder rückwärts, an Steuer- und Backbord. Dabei zählt:

Gerade auf Seen ohne Strömung zeigt dieses Manöver, ob Sie Windabdrift und Restfahrt einschätzen können. In Basel etwa werden zusätzlich Varianten gegen die Strömung geprüft.

2. Wenden auf engem Raum („Wenden an Ort“)

Ein Klassiker: Das Boot muss auf einer Breite von maximal zwei eigenen Längen gedreht werden, ohne den Rückwärtsgang zu verlassen oder Fender zu touchieren. Entscheidend sind kurze Gangwechsel – vorwärts, neutral, rückwärts – und weite Ruderausschläge. Wer zu früh Gas gibt, driftet; wer zu lange wartet, verliert Ruderwirkung. Der Prüfer erkennt hier sofort, ob Sie Propellerwalk und Radeffekt verstehen.

3. Mann-über-Bord-Manöver (MOB)

Sobald die Boje ins Wasser fällt, gilt: Blickkontakt halten, lautes „Mensch über Bord!“ und eine saubere Rettungsschleife fahren.

Der Prüfer achtet auf Geschwindigkeit, Abstand und Kommunikation an Bord. Der MOB-Ablauf ist nicht nur Prüfungsstoff, sondern Lebensversicherung.

4. Bug- oder Hecklandung / Bojen-Manöver

Auf vielen Schweizer Seen bestehen Hafenboxen oder feste Pfähle. Bei der sogenannten Bug- oder Hecklandung fährt das Boot rechtwinklig ein, legt eine Vor- oder Achterspring um den Pfahl und zieht sich langsam in die Box. Fehlerquellen:

Routine entsteht nur durch Training: Zielpfahl früh anpeilen, kontrolliertes Bremsen, sauberes Einstoppen.

5. Brems- und Notstopp-Übung

Geschwindigkeitskontrolle ist prüfungsrelevant und rettet im Ernstfall Leben. Beim „Bremsen aus Fahrt“ wird das Gas weggenommen, die Schraube kurz rückwärts angesteuert und das Boot gerade gehalten, bis es stillliegt. Prüfer*innen bewerten:

Auf Seen mit viel Freizeitverkehr kann dieses Manöver den Unterschied machen, wenn ein Stand-Up-Paddler plötzlich vor dem Bug auftaucht.

Warum gerade diese fünf?

Schweizer Prüfer*innen wählen Manöver, die reale Gefahrensituationen abbilden – Kollisionen im Hafen, Person über Bord, abrupte Kurswechsel. Wer An- und Ablegen, Wenden, MOB, Bojen-Manöver und Notstopp beherrscht, demonstriert:

  1. Bootsgefühl:Dreidimensionales Denken für Wind, Strömung, Drift.

  2. Risikomanagement:Frühzeitiges Erkennen und Entschärfen kritischer Momente.

  3. Crew-Führung:Klare Kommandos, ruhiges Vorgehen, sichere Knotentechnik.

Dieübrigen Prüfungsaufgaben (Knoten, Sicherheitsfragen, Navigation) bauen darauf auf, sind aber ohne sauberes Manöverhandling wenig wert.

Tipps zumÜben

Mit dieser Fünfer-Basis, einem soliden Theoriewissen und Ruhe im Bauch ist die Kat-A-Prüfung nicht nur machbar – sie macht sogar Spass.

Viel Erfolg und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Posted by on 29. April 2025.

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Categories: Allgemein

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