Berliner Morgenpost: Rundumschlag mit der Axt / ein Kommentar von Peter Schink zu den geplanten Kürzungen bei denöffentlich-rechtlichen Sendern

Der Ansatz ist richtig. DieÖffentlich-Rechtlichen müssen verantwortungsvoll mit dem Geld der Gebührenzahler umgehen. Das ist doppelt problematisch: Zum einen, weil die Akzeptanz der Sender davon abhängt, dass die Menschen ihre monatlich 18,36 Euro sinnvoll eingesetzt sehen. Zum anderen, weil die Anstalten in Konkurrenz zu privat finanzierten TV-Sendern und Zeitungen stehen, die keine Gebühren bekommen. Zuletzt wurde in den Sendern zwar versucht zu sparen. Doch die Ausgaben stiegen. Jetzt haben sich die CDU-geführten Bundesländer durchgesetzt. Es ist ein Befreiungsschlag mit der Axt. Ob dadurch etwas Unverzichtbares entfällt? Wohl kaum. Jede ARD-Anstalt darf weiter mehrere Radiosender betreiben, Kulturbegeisterte werden ein Programm bekommen, Kinder und Jugendliche auch. Nur eben etwas weniger.
Ein Kernproblem lösen die Ministerpräsidenten nicht. Die Nutzungsgewohnheiten haben sich längst geändert. Wer schaut denn noch schlechte deutsche TV-Serien, wenn die Qualität auf Netflix so viel besser ist? Der Medienwandel hat viele Ursachen. Wir Journalisten müssen viel mehr über das richtigeAngebot reden. Das betrifft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso wie die Privaten. Wir müssen uns im Leben der Menschen wieder unverzichtbarer machen.
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