\“Auf dem Weg in die säkulare Gesellschaft\“/ fowid-Tagung zu den Ursachen und Folgen der Säkularisierung

100 Jahre lang (von 1871 bis 1971) warenüber 90 Prozent der Deutschen Kirchenmitglieder. Danach setzte ein immer stärker werdender Säkularisierungstrend ein. Inzwischen leben hierzulande mehr konfessionsfreie Menschen (https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/erstmals-mehr-konfessionsfreie-als-katholiken-und-protestanten) (47 Prozent) als Katholiken und Protestanten zusammengenommen (45 Prozent). Und auch die Glaubenspraxis der verbliebenen Religionsmitglieder hat deutlich abgenommen: So besuchen nur noch 5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger regelmäßig (mindestens einmal im Monat) Gottesdienste, 95 Prozentbleiben religiösen Zeremonien in Kirchen, Moscheen oder Synagogen fern.
Die\“Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland\“(fowid) (https://fowid.de/), die 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) unter Leitung des Sozialwissenschaftlers und Buchautors Carsten Frerk gegründet wurde, hat die zunehmende Religionsferne der deutschen Bevölkerung schon früh prognostiziert und analysiert. Anfangs wurde diese Einschätzung noch angezweifelt, inzwischen jedoch wird der Befund auch von kirchlichen Instituten bestätigt, wie etwa die\“6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung\“(https://kmu.ekd.de/kmu-themen/orientierungstypen) (KMU 6) gezeigt hat.
Ursachen und Folgen der Säkularisierung
Die empirischen Daten sprechen eine deutliche Sprache, doch welche Ursachen hat der Prozess der Säkularisierung, der vor allem in Deutschland und Westeuropa massiv vorangeschritten ist? Und welche Folgen sind mit ihm verbunden? Sind die deutschen Kirchen tatsächlich\“absterbende Kulturerscheinungen\“, wie es gbs-Vorstand Michael Schmidt-Salomon einmal provokativ formuliert hat? Oder führt die Re-Sakralisierung der Politik, die u.a. in Russland und in den USA betrieben wird, zu einem Wiedererstarken der Religion? Welche Auswirkungen hat es in Politik und Gesellschaft, wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mehr religiös gebunden ist? Wie wird sich das Verhältnis von Staat und Kirchen verändern?
Diese und andere Fragen werden auf der fowid-Tagung von renommierten Expertinnen und Experten erörtert, die teils religiös gebunden, teils konfessionsfrei sind. Vorgesehen sind Referate von Prof. Dr. Heiner Bielefeldt (Theologe, Rechtsphilosoph und Historiker, ehem. Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats), Dr. Carsten Frerk (Leiterder\“Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland\“), Prof. Dr. Ansgar Hense (Direktor des Instituts für Staatskirchenrecht der Diözesen Deutschlands), Dr. Jaqueline Neumann (Gründungsdirektorin des\“Instituts für Weltanschauungsrecht\“), Prof. Dr. Detlef Pollack (Seniorprofessor für Religionssoziologie an der Universität Münster, Autor der Standardwerks\“Religion in der Moderne\“) sowie Dr. Edgar Wunder (Koordinator der\“6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung\“am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD).
Über die politischen Konsequenzen der Säkularisierung diskutieren anschließend Prälatin Dr. Anne Gidion (EKD, angefragt), Kathrin Michel MdB, Ingrid Matthäus-Maier (SPD), Philipp Möller (Zentralrat der Konfessionsfreien), Bodo Ramelow MdB (Videobotschaft) sowie Ali Ertan Toprak (CDU). Die Moderation der Tagung übernehmen Dr. Dr. h.c. Michael Schmidt-Salomon und Prof. Dr. Ulla Wessels (Giordano-Bruno-Stiftung).
Alle Interessierten sind herzlich zur Tagung eingeladen! Die Teilnahme inkl. Catering (Mittagsimbiss, Kaffee und Kuchen) ist kostenlos, eine Anmeldungüber die Tagungswebsite fowid-tagung.de jedoch erforderlich. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programmflyerbzw. der Tagungs-Website.
Pressekontakt:
Elke Held / Dr. Dr. h.c. Michael Schmidt-Salomon,
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Categories: Allgemein
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