Apotheken in Nordrhein raten: Gut geimpft durch den Winter / Wer sich jetzt gegen Grippe, Covid-19, RSV und Pneumokokken schützen sollte

Für bestimmte Bevölkerungsgruppen kann eine Infektion schwere und manchmal sogar lebensbedrohliche Verläufe nehmen. Die Apothekerinnen und Apotheker in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf rufen deshalb dazu auf, die empfohlenen Schutzimpfungen in Anspruch zu nehmen. Besonders wichtig ist in diesem Jahr die Grippeimpfung, denn die aktuell bereits in anderen europäischen Ländern kursierenden Grippeviren scheinen wesentlich aggressiver zu sein als in den Vorjahren.
Impfungen schützen Menschen und Gesundheitssystem
\“Viele Menschen unterschätzen noch immer, wie stark Grippe, Covid-19 oder eine RSV-Infektion den Körper belasten können. Betroffen sind insbesondere ältere oder chronisch kranke Patientinnen und Patienten\“, erklärt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein.\“Impfungen senken das Risiko einer Ansteckung und schützen nachweislich vor schweren Verläufen. Somit schützt man mit einer Impfung nicht nur sich selbst sondern auch andere. Als wirksame Präventionsmaßnahme entlasten sie zudem Arztpraxen, Krankenhäuser und damit unser Gesundheitssystem.
Grippe: Der gefährliche Klassiker
Die Virusgrippe beginnt häufig mit hohem Fieber, starken Kopf- und Gliederschmerzen, ausgeprägter Müdigkeit und deutlichem Krankheitsgefühl. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Bei ihnen kann eine Grippe zu Lungenentzündungen führen oder Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder COPD verschlechtern.\“Wir empfehlen daher eine jährliche Grippeimpfung im Zeitraum von Oktober bis Mitte Dezember, wenn die Impfstoffe an die zirkulierenden Viren angepasst sind\“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Neu ist, dass auch Menschen mit häufigem engem Kontakt zu Geflügel, Schweinen oder anderen Tieren geimpft werden sollten, um Doppelinfektionen mit Tier- und menschlichen Grippeviren zu vermeiden.
Covid-19: Schutz bleibt wichtig
Auch das Coronavirus ist weiterhin nicht zu unterschätzen, obwohl die akute Pandemiephase und der internationale Gesundheitsnotstand offiziell beendet sind. Die Symptome bei Covid-19 kann der Grippe ähneln, kann jedoch häufig zusätzlich zu Magen-Darm-Beschwerden oder einem vorübergehenden Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn führen. Schwerere Verläufe mit massiver Atemnot, Herz- oder Nervenschäden sowie langfristigen Beschwerden wie Long Covid treten nach wie vor insbesondere bei Risikogruppen auf. Für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und medizinisches Personal wird eine jährliche Auffrischimpfung empfohlen. Gesunde Erwachsene sollen eine Basisimmunität aufbauen: also insgesamt drei Kontakte mit dem Erreger, vorzugsweise mit mindestens einer Impfung und zwei durchgemachten Infektionen.
RSV: Unterschätztes Risiko im Alter
Weniger bekannt, aber in der kalten Jahreszeit zunehmend bedeutsam, sind Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) und mit Pneumokokken. RSV kann beiälteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem grippeähnliche Beschwerden verursachen, die sich zu schweren Lungenentzündungen entwickeln können. Das Risiko steigt mit dem Alter deutlich an. Verfügbar sind Impfstoffe, die vor allem Menschen ab 75 Jahren sowie Personenab 60 mit schweren Grunderkrankungen oder Pflegebedürftigkeit vor schweren Verläufen schützen sollen. In der Regel ist eine einmalige Impfung ausreichend, vorzugsweise im September/Oktober, damit der Schutz die gesamte Wintersaison abdeckt.
Pneumokokken: Bakterien mit großer Wirkung
Pneumokokken sind Bakterien, die vor allem für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Erwachsene gefährlich sind. Sie können Mittelohrentzündungen und Bronchitis auslösen, vor allem aber schwere Lungenentzündungen. Bei geschwächten Personen können diese Entzündungen in eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung übergehen.
Der Schutz beginnt idealerweise schon im frühen Kindesalter mit einer Impfung. Empfohlen wird die Pneumokokken-Impfung außerdem für alle Menschen ab 60 Jahren sowie für chronisch Kranke. Bei Erwachsenen kann nach einigen Jahren eine Auffrischimpfung sinnvoll sein, um den Schutz zu erhalten.
Apotheken: erste Anlaufstelle
Eine zentrale Rolle beim Impfenübernehmen ergänzend zu den Arztpraxen die Vor-Ort-Apotheken in Nordrhein. Viele bieten Grippe- und Coronaimpfungen direkt vor Ort und wohnortnah an.\“Wir können in ruhiger Atmosphäre persönlich beraten, Fragen klären und häufig auch direkt impfen. Das senkt Hürden und sorgt dafür, dass sich mehr Menschen rechtzeitig schützen\“, erklärt Thomas Preis, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverband Nordrhein e.V. In Nordrhein beteiligen sich zahlreiche Apotheken an den Impfkampagnen, teils mit verlängerten Öffnungszeiten oder speziellen Aktionstagen, an denen Beratung und Impfung kombiniert werden. Unter www.apoguide.de kannvia PLZ-Suche ermittelt werden, welche Apotheke Impfungen anbietet.
Besondersältere Menschen, Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, Diabetikerinnen und Diabetiker sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten ihren Impfstatus überprüfen lassen. In vielen Apotheken in Nordrhein gehört eine Impfberatung inzwischen zum Standard: Es wird gemeinsam geprüft, welche Impfungen bereits erfolgt sind, ob Auffrischungen anstehen und ob sich Grippe- und Covid-19-Impfung in einem Termin kombinieren lassen.\“Unser Ziel ist, dass niemand aus Unwissenheit oder Unsicherheit auf eine wichtige Impfung verzichtet\“, sagt Apotheker Dr. Armin Hoffmann.\“Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern immer auch Menschen im eigenen Umfeld: Familienangehörige, Freunde, Kolleginnen und Kollegen.\“
Pressekontakt:
Jens A. Krömer
Leiter Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Apothekerkammer Nordrhein
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