137.000 wohnungslose Kinder in Notunterkünften: Wohnungen statt Notlösungen! / Bundesweiter Tag der Wohnungslosen am 11. September

\“Kinder und Jugendliche in Notunterkünften sind besonderen Belastungen ausgesetzt: Der Unterkunftsalltag ist häufig geprägt von Lärm und Konflikten. Die Unterkünfte sind teils überfüllt, ohne ausreichend Privatsphäre, ohne Platz zum Spielen oder um konzentriert Hausaufgaben machen zu können. Dies beeinträchtigt ihre Entwicklung und stellt eine klare Verletzung ihrer Rechte dar, etwa des Rechts auf Privatsphäre, auf Gesundheit, auf Schutz vor Gewalt, auf Spiel, Freizeit und Erholung oder des Rechts auf Familienleben\“, erklärt Engelmann.\“Doch nicht nur Kinder leiden. Auch die Erwachsenen, die teilweise jahrelang in diesen Einrichtungen bleiben, erleben eine fortschreitende Verelendung und Perspektivlosigkeit. Für die allermeisten Menschen ist die Notunterkunft keine Übergangs-, sondern eine Dauerlösung. Es mangelt an Wohnungen, es mangelt aber auch an ausreichender Unterstützung für die Betroffenen – etwa wenn es darum geht, ihre Sozialansprüche durchzusetzen oder wieder Wohnraum zu finden.\“
Die Kommunen sind rechtlich verpflichtet, obdachlosen Menschen eine Notunterkunft zu stellen. Die Unterkunftsbedingungen müssen sich an den grund- und menschenrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands orientieren, etwa an der UN-Kinderrechtskonvention, am UN-Sozialpakt oder an der Istanbul-Konvention des Europarats. Bundesweite Empfehlungen zur Unterbringung wohnungsloser Menschen werden aktuell im Auftrag des Bauministeriums erarbeitet.\“Dies ist aus Sicht des Deutschen Instituts für Menschenrechte begrüßenswert\“, erklärt Engelmann:\“Klar ist dabei: Notunterkünfte dürfen keine Dauerlösung sein. Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam darauf hinwirken, dass Wohnungslosigkeit vermieden wird und dass Menschen jeden Alters in den Notunterkünften eine echte Perspektive auf eine Wohnung bekommen.\“
Weitere Informationen
– Themenseite: Recht auf Wohnen (https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/wirtschaftliche-soziale-und-kulturelle-rechte/recht-auf-wohnen)
– Unterrichtsmaterialien: Das Recht auf Wohnen (https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/detail/das-recht-auf-wohnen)
– Analyse: Notunterkünfte für Wohnungslose menschenrechtskonform gestalten (https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/detail/notunterkuenfte-fuer-wohnungslose-menschenrechtskonform-gestalten)
– Analyse: Wahlrecht von wohnungslosen Menschen (https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/detail/wahlrecht-von-wohnungslosen-menschen)
– Statistisches Bundesamt: Statistik untergebrachter wohnungsloser Menschen (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Wohnungslosigkeit/_inhalt.html)
– Bundeszentrale für politische Bildung: Das Menschenrecht auf Wohnen (https://www.bpb.de/themen/recht-justiz/dossier-menschenrechte/549594/das-menschenrecht-auf-wohnen/)
Pressekontakt:
Kristal Davidson, Pressesprecherin
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