Zigarettenabsatz 2025 stabil – Vorzieheffekte bei Steuerzeichen prägen Marktentwicklung / BVTE warnt vor EU-Plänen für drastische Mindeststeuersätze

Steuerzeichenbezug kein Indikator für Konsum
Die statistischen Daten erlauben keine Rückschlüsse auf einen steigenden Tabakkonsum. Der Zigarettenkonsum in Deutschland hat sich in den vergangenen 25 Jahren halbiert und bleibt rückläufig.\“Der höhere Steuerzeichenbezug ist ausschließlich ein Effekt der Produktionsplanung vor der kommenden Steuerstufe\“, betont Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE.\“Er darf nicht als Hinweis auf eine steigende Raucherquote oder einen wachsenden Absatz an Endverbraucher interpretiert werden.\“
Wachsende Bedeutung des Grenzverkaufs
Zunehmend prägt auch der grenzüberschreitende Einkauf die Absatzentwicklung in Deutschland. Nach Einschätzung der KPMG-Studie zum illegalen Zigarettenhandel ist der Grenzverkauf aus Deutschland in 2024 auf 1,44 Milliarden Zigaretten angestiegen, was einem Zuwachs von 47 Prozent entspricht. Der Grund hierfür liegt vor allem in den erheblichen Preisunterschieden zwischen den Nachbarländern. Eine Packung Premiumzigaretten kostet in Frankreich oder den Niederlanden rund 13 Euro, während sie in Deutschland etwa 9 Euro kostet. Noch deutlicher fallen die Unterschiede beim Feinschnitt aus, der in Deutschland etwa 12,50 Euro bei einer 50 Gramm-Packung kostet, aber in den Niederlanden bei 25,70 Euro und in Frankreich bei über 31 Euro liegt. Zusätzlich verstärken regulatorische Maßnahmen wie das Verkaufsverbot für Tabakwaren in niederländischen Supermärkten die grenzüberschreitenden Käufe. Parallel dazu nimmt der Anteil unversteuerter Tabakwaren in beiden Ländern massiv zu.
In Frankreich liegt der illegale Konsum von Zigaretten mittlerweile bei 38 Prozent, was zu einem geschätzten Steuerschaden von 947 Millionen Euro führt. In den Niederlanden stammen nach Zollangaben rund 45 Prozent der konsumierten Zigaretten aus unversteuerter Herkunft.
Moderate deutsche Steuerpolitik bewährt sich
Deutschland verfolgt bislang einen Kurs maßvoller Steueranhebungen, der Ausweichverhalten begrenzt, Steuereinnahmen stabil hält und Gesundheitsziele unterstützt. Diese Balance droht mit der geplanten EU-Tabaksteuerreform verlorenzugehen.
EU plant drastische Mindeststeuersätze
Die EU-Kommission plant ab 2028 einen erheblichen Anstieg der Mindeststeuersätze für Tabakprodukte, mit dem Ziel, den Raucheranteil in der EU bis 2040 auf fünf Prozent zu senken. Nach den vorliegenden Vorschlägen sollen die Mindeststeuern für Zigaretten um 139 Prozent und für Feinschnitt um 258 Prozent steigen; für Zigarren und Zigarillos sind Aufschläge von über 1000 Prozent vorgesehen. Zudem sollen künftig auch neuartige Produkte wie Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Nikotinbeutel einbezogen werden. Diese Änderungen würden nach Einschätzung des BVTE zu erheblichen Preissteigerungen führen. Der Preis einer 20er Schachtel Zigaretten würde von 8,50 auf 12,50 Euro steigen, 40g Feinschnitttabak würde von 10 auf 18 Euro steigen.
\“Diese Steuerschocks untergraben den Gesundheitsschutz und fördern vor allem den illegalen Handel\“, warnt Mücke.\“Sie führen zu Marktverwerfungen, wegbrechenden Steuereinnahmen und stärken kriminelle Strukturen. Das zeigen Erfahrungen aus Ländern wie Frankreich, den Niederlanden oder auch Irland in aller Deutlichkeit.\“
Ansprechpartner für Rückfragen:
Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
Jan Mücke
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