Weltdiabetestag: Diagnostik nah am Menschen

In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen rund elf Millionen Menschen mit Diabetes, davon mindestens 9,1 Millionen mit diagnostiziertem Typ-2-Diabetes. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen Menschen, die von ihrer Erkrankung noch nichts wissen. Zu den bewährten diagnostischen Verfahren, um Diabetes zuverlässig festzustellen, gehören Untersuchungen des Blutzuckers und des Langzeitzuckerwerts (HbA1c).\“Früher testen heißt besser behandeln. Wer Risiken rechtzeitig erkennt, kann gegensteuern und schwere Folgeschäden vermeiden\“, betont Dr. Martin Walger, Geschäftsführer des VDGH.
Diagnostik unterstützt Ärztinnen und Ärzte
Für eine gute Versorgung von Diabetes-Patientinnen und -Patienten ist die Diagnostik in den Praxen unverzichtbar. Die jüngste Laborreform hat jedoch zahlreiche Vergütungspositionen gekürzt, darunter auch den HbA1c-Test, der eine zentrale Rolle bei der Langzeitkontrolle des Blutzuckers spielt. Dadurch wird die Arbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte erschwert und die Versorgung der Patientinnen und Patienten beeinträchtigt.
\“Wenn die Diagnostik in der Arztpraxis schnell verfügbar ist, liegen die Ergebnisse sofort vor und es können unmittelbar Entscheidungen getroffen werden\“, so Walger weiter.\“Das ist ein echter Vorteil für die Behandlung und für die Therapietreue der Betroffenen. Diagnostik muss nah am Patienten bleiben, ob im Labor, in der Praxis oder in der Prävention.\“
Testangebote sollen näher zum Menschen rücken
Das geplante Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) eröffnet neue Perspektiven für die Prävention: Künftig sollen Apotheken niedrigschwellige Testungen anbieten dürfen, etwa zur Einschätzung des Risikos für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Reform wird vom VDGH ausdrücklich begrüßt. Sie schafft die Grundlage,diagnostische Verfahren stärker in die wohnortnahe Versorgung zu integrieren und Menschen frühzeitig zu erreichen, die sonst selten zum Arzt gehen.
\“Apotheken sind zentrale Anlaufstellen im Gesundheitswesen. Wenn dort künftig Blutzucker- oder Cholesterinwerte qualitätsgesichert gemessen werden können, wird Prävention für viele Menschen einfacher zugänglich\“, so Walger.\“Das ergänzt die ärztliche Versorgung sinnvoll und kann helfen, Erkrankungen früher zu erkennen.\“
Prävention gemeinsam stärken
Der VDGH spricht sich für ein umfassendes Verständnis von Prävention aus, das sowohl ärztliche Vorsorge als auch niedrigschwellige Testangebote einschließt. Die Verbindung aus Labor, Praxis und patientennahen Tests, etwa in Apotheken, schafft ein effizientes, abgestuftes System, das Prävention und Versorgung gleichermaßen stärkt.
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