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Sylt den Syltern?

 

Was ist noch echt auf Sylt? Die Nordsee, der Wind und die Dünen – ja. Aber der Wohnraum? Immer mehr Sylter sehen sich mit einer Entwicklung konfrontiert, die das Leben auf Sylt verändert. wie sie es kennen, für immer zu verändern droht. Im Zentrum der jüngsten Kontroverse steht das sogenannte “Haus Hamburg” in Rantum, dessen Eigentümer Sascha Karg sich nach einer jahrelangen Fehde mit den Behörden entschlossen hat, der Insel den Rücken zu kehren. Dies schlug so hohe Wellen, dass sogar die Bildzeitung berichtete.

Das Haus ist in einem guten Zustand. Seit Jahrzehnten vermietet hier eine Sylter Familie an Stammgäste. Doch die Behörden machen dem nun ein Ende.
Seitüber 17 Jahren soll der Sylter im “Haus Hamburg” Ferienwohnungen an Touristen vermietet haben – ohne Genehmigung. Ein Verstoß gegen die Verordnungen. Der Kreis Nordfriesland hat nun eine Abrissverfügung erlassen, und damit ein klares Signal gesendet an alle ,die sich überdie Gesetze hinwegsetzen. Doch die Geschichte ist nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheint.

Während die Behörden auf die Einhaltung der Gesetze pochen, klagt Sascha K. über die Ungerechtigkeit, aus seinem eigenen Haus vertrieben zu werden. Aus Frust über die Situation und die hohen Steuerforderungen hat er nun angekündigt, mit seiner Familie nach Thailand auszuwandern. Ein Schicksal, das sinnbildlich für viele Insulaner steht, die sich dem wachsenden Druck durch Spekulanten und Investoren nicht länger gewachsen fühlen.

Der Fall des“Haus Hamburg” ist kein Einzelfall. Überall auf der Insel wuchern die illegalen Ferienwohnungen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass ganze Wohngebiete in reine Ferienhaussiedlungen umgewandelt werden, während Einheimische kaum noch bezahlbaren Wohnraum finden. Die Abrissverfügung gegen das “Haus Hamburg” mag ein Sieg für die Verwaltung sein, aber sie ist auch ein bitterer Beigeschmack für die Insulaner, die den Verlust der Gemeinschaft und die fortschreitende Kommerzialisierung ihrer Heimat beklagen. Im Falle der Kargs ist es besonders dramatisch.

Die Geisterstadt in der Inselmitte

Nicht nur dass ein Abriss bevor steht, in Rantum , das früher mit Fortuna Rantum sogar einen eigenen Fußballverein hatte ist die Anzahl der Einwohner derart geschrumpft, dass es der örtliche Lebensmittelhändler in der kalten Jahreszeit seine Türen nur noch bis Mittags offen hat und auch in Sachen Restaurants oder Cafe steht es in der Winterzeit schlecht. Abegehen von den KLM Bauten am Ortseingang bei der Feuerwehr gibt es beinahe niemanden, der hier noch wohnt.

Das“Haus Hamburg” steht für eine Entwicklung, die viele Einheimische mit Sorge beobachten. Die Frage ist, wie lange die einzigartige Kultur und der Charakter der Insel dem Bau- und Spekulationswahn noch standhalten können. Die Sylter fordern mehr Schutz für ihre Insel. Die Entscheidung über das “Haus Hamburg” ist vielleicht nur der Anfang einer längst überfälligen Debatte. Nun steht das Urteil. des Oberverwaltungsgerichts aus, bei dem Karg Einspruch eingelegt hat.

Posted by on 14. September 2025.

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Categories: Allgemein

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