Studie zu TMS: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI und Transparenz

Das Transportmanagement spielt eine entscheidende Rolle für die betriebliche Resilienz: Etwa vier von fünf Unternehmen in Deutschland (81 Prozent) betrachten es heute als entscheidend für ihren Erfolg. Noch mehr (91 Prozent) erwarten dies auch für die Zukunft. Dabei messen sie diesem Thema eine größere Bedeutung zu als die Befragten in allen anderen untersuchten Ländern. Auch deshalb fürchten 74 Prozent, ihr Transportmanagementsystem (TMS) könnte mit den wachsenden Anforderungen der kommenden fünf Jahre nicht schritthalten. Der Hauptgrund dafür sind steigende Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, aber auch die technischen Limitationen ihrer derzeitigen Systeme spielen eine wichtige Rolle.
Aufholbedarf bei KI
Deutschland hinkt bei der Durchdringung von KI-gestützten Lösungen in TMS merklich hinterher. Im internationalen Vergleich setzen 94 Prozent der Befragten in ihren Unternehmen auf KI im TMS, in Deutschland sind es erst 86 Prozent.\“Das ist kein niedriger Wert, aber der schlechteste unter allen untersuchten Ländern\“, erläutert Gerridt Woesmann, Senior Sales Executive bei Manhattan Associates in Deutschland.\“Dabei hapert es vor allem an der Integration in bestehende Systeme und Prozesse, wie uns mehr als die Hälfte der deutschen Studienteilnehmer berichtet haben.\“
Im internationalen Vergleich bezeichnen die meisten Unternehmen mangelnde Kenntnisse und Fähigkeiten als die größte Herausforderung bei der Einführung von KI-Lösungen (49 Prozent). Hier sehen sich die Deutschen merklich besser aufgestellt (38 Prozent).
Sichtbarkeit entlang der Lieferkette
Der Nutzen von Transparenz gehtüber den bloßen Zugriff auf operative Daten hinaus: Über alle Länder hinweg geben sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) an, dass eine verbesserte Transparenz zu höherer Kundenzufriedenheit führt, da sie genauere und zeitnahe Informationen ermöglicht und die Auswirkungen von Störungen verringert. Die Hälfte der Befragten nennt außerdem die Senkung der Transportkosten als wichtigen Vorteil. Trotzdem fehlt mehr als der Hälfte der Unternehmen in Deutschland (55 Prozent) die Transparenz, um Lieferzeiten genau vorherzusagen und entsprechende Updates zu kommunizieren. In diesem Bereich läuft es in allen anderen untersuchten Ländern besser. Dafür, dass die Sichtbarkeit zu häufig noch fehlt, machen die hiesigen Befragten vor allem die mangelnde Unterstützung durch das TMS verantwortlich.
Unverzichtbare Systeme
Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten haben, aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Besonders gut schneiden sie allerdings beim Nachhaltigkeits-Reporting ab: Mehr als Dreiviertel (76 Prozent) gaben an, dass ihre Berichterstattung die CSRD-Richtlinie der EU bereits vollständig erfüllt. Alle anderen Länder kommen gemeinsam nur aufeinen Durchschnitt von 60 Prozent, wobei die Niederlande und Belgien mit 56 Prozent die hintersten Ränge belegen.
\“Bei ihren Transportmanagementsystemen hat die verladende Industrie in Deutschland noch deutliches Verbesserungspotenzial – das betrifft unter anderem die Datenverlässlichkeit und die Integration von WMS, OMS und ERP\“, sagt Gerridt Woesmann.\“Das hat unsere Studie eindrucksvoll gezeigt. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld, in dem die Erwartungen an Lieferzeiten steigen und Lieferketten dauerhaft unter Druck stehen, sind belastbare TMS unverzichtbar. Bis 2030 werden sich die Anforderungen voraussichtlich weiter verschärfen.\“
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