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Ständig„Ja“sagen, obwohl du„Nein“meinst? So löst du alte Verhaltensmuster dauerhaft

Viele Menschen nicken zustimmend, obwohl in ihnen alles„Nein“ schreit – aus Angst vor Ablehnung, Harmonieverlust oder Konflikten. Was als soziale Anpassung beginnt, wird schnell zur tief verankerten Gewohnheit, die psychisch belastet und langfristig das Selbstwertgefühl untergräbt.

Wer sich ständig selbst übergeht, verliert irgendwann das Gefühl für die eigenen Bedürfnisse, doch genau darin liegt der Schlüssel zur Veränderung. Dieser Beitrag verrät, wie man alte Muster erkennt, auflöst und endlich authentisch Grenzen setzt.

Die Dynamik der Unterwerfungsprägung

Das ständige Ja-Sagen hat oft tiefere psychologische Wurzeln. Zwei Hauptmotive sind dabei entscheidend: Angst vor Konflikten und Schuldgefühle. Manche fürchten, andere zu enttäuschen oder wütend zu machen, sobald sie Grenzen setzen. Andere empfinden Schuld, weil sie glauben, das Leben ihrerMitmenschen zu erschweren. Beide Reaktionsmuster entspringen einer sogenannten Unterwerfungsprägung – einem inneren Programm, das in der Kindheit entsteht.

Diese Prägung kann sich auf zwei Wegen entwickeln – durch Angst vor Bestrafung oder durch ein übersteigertes Verantwortungsgefühl. Kinder, die übermäßig bestraft oder emotional abgewertet werden, lernen früh, ihre eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken. Bestrafung kann dabei viele Formen annehmen: Lautwerden, Ignorieren, Liebesentzug oder der Entzug von Privilegien. Sie erleben, dass es sicherer ist, sich anzupassen, als sich zu behaupten. Zweitens: Kinder, die in einem überfordernden Umfeld aufwachsen – etwa mit kranken, depressiven oder suchtbelasteten Eltern – übernehmen früh Verantwortung und glauben, Rücksicht nehmen zu müssen. Sie stellen ihre Bedürfnisse hintenan, um niemanden zusätzlich zu belasten.

Beide Prägungen führen später dazu, dass Betroffene Harmonie über alles stellen. Sie sagen Ja, obwohl sie Nein meinen, und fühlen sich für das emotionale Gleichgewicht anderer verantwortlich.

Folgen im Erwachsenenleben

Im Erwachsenenalter zeigt sich die Unterwerfungsprägung in übermäßiger Anpassung. Betroffene machen sich ständig Gedanken darüber, was andere denken oder erwarten, und verlieren dabei den Kontakt zu sich selbst. Viele wissen gar nicht mehr, was sie wirklich wollen – zu sehr waren sie darauf fokussiert, Erwartungen zu erfüllen.

Zugleich sind sie häufig überaus empathisch. Sie nehmen feinste Stimmungen wahr, weil sie als Kinder lernen mussten, Konflikte früh zu erkennen, um Strafen oder Ablehnung zu vermeiden. Dieses Feingefühl ist wertvoll, wird aber zur Belastung, wenn es ausschließlich auf andere gerichtet bleibt.

Oft investieren unterwerfungsgeprägte Menschen viel in Beziehungen, fühlen sich jedoch enttäuscht, wenn wenig zurückkommt. Daraus entsteht Frustration – und gleichzeitig das Schuldgefühl, selbst „zu viel zu erwarten“. Ein Teufelskreis, der auf Dauer erschöpft.

Der Weg zur Auflösung: Ein Fünf-Schritte-Prozess

Um solche Muster zu verändern, braucht es Bewusstsein, Geduld und eine strukturierte Herangehensweise. Der folgenden Schritte helfen, alte Prägungen zu erkennen und Schritt für Schritt zu überwinden.

1. Diagnostik der Kindheitsprägung

Zunächst gilt es, die eigenen Muster zu erkennen. Fühle ich mich oft abgelehnt? Habe ich Angst vor Konflikten? Kann ich schwer Nein sagen? Auch Feedback von vertrauten Personen kann helfen, unbewusste Dynamiken sichtbar zu machen. Schon das Benennen schafft Bewusstsein. In unseren Coachings geschieht das mithilfe psychologischer Fragebögen.

2. Ursprungssituationen finden

Da Prägungen nicht angeboren sind, sondern durch Erfahrungen entstehen, ist es hilfreich, gedanklich zum Ursprung zurückzukehren. Viele Erinnerungen sind jedoch verblasst oder verdrängt. Psychologische Reaktivierungsübungen unterstützen dabei, die entscheidenden Situationen wieder zugänglich zu machen.

3. Entmachtung der Ursprungssituation

Wird der Auslöser erkannt, kann man ihm die emotionale Macht nehmen. Durch gezielte Übungen lernt man, die damalige Erfahrung neu zu bewerten. Mit der Zeit wird deutlich: Es lag nicht an mir – es war Papas oder Mamas Thema. Ich bin in Ordnung. Diese Erkenntnis wirkt oft tief befreiend.

4. Glaubenssatzarbeit

Nun werden alteÜberzeugungen überprüft. Negative Glaubenssätze wie „Ich darf niemanden enttäuschen“ oder „Ich muss immer stark sein“ werden bewusst gemacht, hinterfragt und ersetzt. Wichtig ist die Reihenfolge: Erst die emotionale Aufarbeitung, dann die gedankliche Neuausrichtung. Eine Pflanze gedeiht nur, wenn der Boden gesund ist – nicht umgekehrt.

5. Verhaltensänderung

Abschließend werden die neuen Erkenntnisse im Alltag umgesetzt. Wer mutig Nein sagt, erlebt oft, dass andere positiver reagieren als befürchtet. Mit jeder neuen Erfahrung wächst das Vertrauen in die eigene Stärke, alte Ängste verlieren an Macht, und Selbstachtung wird zum natürlichen Bestandteil des Handelns.

Über Ramón Schlemmbach:

Ramón Schlemmbach ist klinischer Psychologe (M.Sc.), systemischer Paartherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Mit seinem Coaching-Programm\“Geprägt! Aber richtig\“unterstützt er Erwachsene dabei, emotionale Altlasten aus der Kindheit zu erkennen und nachhaltig zu verändern. Durch seine strukturierte Online-Arbeit hat er bereits über 1200 Klient*innen geholfen, ein erfüllteres Leben zu führen. Mehr Informationen unter: https://ramon-schlemmbach.de/

Pressekontakt:

Schlemmbach Coaching GmbH
Vertreten durch: Ramón Schlemmbach
https://ramon-schlemmbach.de/

Pressekontakt:
Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de

Original-Content von: Schlemmbach Coaching GmbH,übermittelt durch news aktuell

Posted by on 23. Oktober 2025.

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Categories: Allgemein

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