Pflegepolitscher Salon zur Bundestagswahl:\“Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser\“/bpa und pflegende Angehörige fordern mehr Zutrauen in die Pflege und weniger Bürokratie

Die Fachkräftegewinnung im In- und Ausland, eine auskömmliche Finanzierung, die Pflege als Wirtschaftsfaktor, aber auch die Situation der pflegenden Angehörigen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Nicole Knudsen von\“wir pflegen e.V.\“wies auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung der pflegenden Angehörigen hin.\“Immerhin werden 8 von 10 Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen gepflegt. Häufig ohne jegliche Unterstützung, weil ambulante Dienste, Tagespflegen oder stationäre Einrichtungen aufgrund des Fachkräftemangels und der hohen Kosten eine Versorgung einstellen müssen. Insbesondere im ländlichen Raum spricht man schon von Pflegetriage.\“
Deutlich wurde in den Gesprächen zwischen Politik und Pflegepraxis auch, dass unnötige Bürokratie Zeit frisst und das Fachkräfteproblem verschärft. Die Ansätze oder Konzepte zur Weitentwicklung unterscheiden sich bei den Parteien allerdings deutlich.\“Wir müssen uns endlich ernsthaft darum bemühen, bei den unnötigen oder doppelten Vorgaben zur Pflege systematisch Frühjahrsputz zu machen und zu entrümpeln\“, so Steinbuck. Der tägliche Wahnsinn mit Antragsverfahren, Genehmigungen, Begutachtungen, Kontrollen und damit verbundene Verzögerungen sowohl in der Bearbeitung als auch in der Bewilligung müsse ein Ende haben.
Die rund 750 Mitgliedseinrichtungen des bpa in Schleswig-Holstein werden deshalb künftig den täglichen bürokratischen Aufwand erfassen. Die Ergebnisse und konkrete Vorschläge zu Veränderungen werden dann erneut mit der Politik und der Selbstverwaltung in einem nächsten pflegepolitischen Salon diskutiert.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davonüber 700 in Schleswig-Holstein) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanterTeil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze. Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Kay Oldörp, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0431/66 94 70 60 oder 0174/332 78 60
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