\“nd.DieWoche\“: Internationale Piraterie – Kommentar zur US-Kaperung eines venezolanischenÖltankers

Nun hat Trump einen Weg gefunden, den Druck zu erhöhen, ohne direkt militärisch anzugreifen. Am Mittwoch kaperten US-Streitkräfte erstmals einen venezolanischen Tanker mit aus ihrer Sicht\“sanktioniertemÖl\“. Laut US-Justizministerin Pam Bondi sei das Schiff auf dem Weg nach Iran gewesen – und den USA damit ein Schlag gegen die Unterstützung ausländischer Terrororganisationen gelungen. Die Begründung wirkt genauso vorgeschoben wie die Bekämpfung des Drogenhandels in der Region. Zu Recht spricht die venezolanische Regierung von\“einem dreisten Raubüberfall und einem Akt internationaler Piraterie\“.
Trump will Caracas finanziell treffen und möglicherweise zu einer Gegenreaktion provozieren. Die Spirale in Richtung eines militärischen Konflikts dreht sich somit weiter. Dass die Kaperung just an jenem Tag stattfand, an dem die venezolanische Oppositionspolitikerin und Trump-Verbündete María Corina Machado in Oslo den Friedensnobelpreis erhielt, zeigt einmal mehr: Mit Friedensförderung hatte die diesjährige Preisvergabe nichts zu tun.
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