\“nd.DerTag\“: Grenzverschiebung – Kommentar zur unsicheren Waffenruhe im Gazastreifen

Die Aussage des Armeechefs kann eigentlich nur die Funktion haben, das Waffenruhe-Abkommen bis zumÄußersten zu dehnen – bis es zerreißt. Das ist kein diplomatischer Fauxpas eines ungeschickt auftretenden Soldaten, sondern Kalkül. Mal lässt die israelische Regierung einen ihrer rechtsextremen Minister politische Tabus brechen, mal meldet sich ein Militär mit disruptiven Aussagen zu Wort, von denen man nicht weiß, ob sie die offizielle Position der Regierung darstellen. Eine Kommunikationsstrategie, die die Empfänger der Nachricht im Unklaren lässt über die\“wahren\“Absichten.
Sicher ist nur das, was Benjamin Netanjahu dem Sauerländer Merz bei dessen Besuch in Israel auf des Kanzlers geliebtes Sauerteigbrot geschmiert hat: Mit uns gibt s keinen Palästinenserstaat. Was das heißt, sollte klar sein: ein Besatzungsregime mit offenem Ende. Dafür hat Netanjahu sogar die implizite Unterstützung Deutschlands, denn die diskrete Kritik von Merz steckt der israelische Regierungschef locker weg. Dafür kassiert er die laut Merz dauerhafte Verantwortung Deutschlands,\“immer für die Existenz und die Sicherheit Israels einzustehen\“. Der in 20 Punkten ausdeklinierte Waffenruheplan Trumps folgt dieser Logik und entwirft ein Mandatsgebiet für den Gazastreifen, in dem die Palästinenser einer Fremdherrschaft unterworfen werden.
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