Nachruf auf die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Hildegard Brenner

Brenner war ab 1964 Herausgeberin der Zeitschrift\“alternative\“, die zu einem wichtigen Forum für kritischen Marxismus der Zwischenkriegszeit, französischen Strukturalismus und später die feministische Psychoanalyse wurde. So präsentierte sie etwa Walter Benjamin als sozialrevolutionären Denker, entgegen der Editionspolitik des Frankfurter Suhrkampverlags. Zudem setzte sie sichentschlossen für die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft ein. Mit ihrer Studie\“Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus\“von 1963 legte sie eine grundlegende Analyse zur Instrumentalisierung der Kunst im NS-Staat vor.
\“Dass der Name Hildegard Brenner trotz ihrer Verdienste um die literarische und theoretische Debattenkultur in der Intellektuellengeschichtsschreibung der BRD nur selten fällt, überrascht kaum angesichts der Tatsache, dass in deren Kanon vor allem große Männer mit großen Büchern eingehen\“, schreibt Neuffer und betont ihre bedeutende Rolle als engagierte Herausgeberin für den deutsch-deutschen Literaturaustausch und kritische Diskussionen innerhalb der Linken. Als Professorin an der Universität Bremen verband sie Theorie und Wissenschaft mit politischer Praxis. Ihr Wirken stand stets für eine Theorie, die gesellschaftliche Folgen haben sollte – einer derLeitsätze der\“alternative\“.
Mit Hildegard Brenner verliert die deutsche Geistesgeschichte eine prägende Intellektuelle, deren Einfluss bis heute spürbar ist.
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