„Menschliche Tragödie und politische Katastrophe“- Kanzler Friedrich Merz kritisiert Vorgehen Israels im Gazastreifen

Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine machte Merz deutlich, dass man die Ukraine weiterhin auch militärisch unterstützen werde. „Es gibt keine Reichweitenbeschränkung mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert werden“, wies Merz darauf hin, dass die Ukraine auch militärische Stellungen in Russland angreifen können müsse. „Ein Land, das sich nur im eigenen Territorium einem Angreifer entgegenstellen kann, verteidigt sich nicht ausreichend“, so der deutsche Regierungschef. Bei US-Präsident Trump habe es am Wochenende ein Umdenken gegeben, nachdem Russland erneut mit Drohnen und Raketen zivile Ziele in der Ukraine angegriffen habe. Trump sei offenbar „zunehmend desillusioniert“. Merz hoffe, dass die USA auch künftig bei der Unterstützung der Ukraine an Bord blieben.
Merz zeigte sich skeptisch, dass der Konflikt bald beigelegt werden könne: „Wenn selbst ein Angebot, sich im Vatikan zu treffen, bei Putin nicht auf Zustimmung stößt, müssen wir uns wohl darauf einrichten, dass dieser Krieg länger dauert, als wir uns das alle wünschen.“ Europa und die USA hätten erfolglos alle diplomatischen Mittel in den vergangenen Wochen ausgeschöpft, um mit dem russischen Präsidenten ins Gespräch zu kommen. „Oberhalb der Schwelle, die weiße Fahne zu hissen und die Ukraine Russland zu überlassen, haben wir alles getan“, war der Bundeskanzler überzeugt.
Hinsichtlich des Zollstreits mit den USA hoffe man in der EU, eine Lösung zu finden. Es gebe jetzt einen Aufschub bis zum 9. Juli. In dieser Zeit setze man darauf, zu Lösungen zu kommen, doch sei man auch auf ein Scheitern vorbereitet. „Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor und spielen diese Szenarien in der Bundesregierung durch“, so Merz.Wenn es nicht anders gehe, werde man in Europa auf US-Zölle mit Gegenzöllen reagieren. „Wir schonen im Augenblick die amerikanischen Tech-Unternehmen auch steuerlich sehr. Das muss nicht so bleiben, das kann man ändern“, äußerte sich der Kanzler unmissverständlich.
ImÜbrigen seien Telefonate mit dem US-Präsidenten nicht immer einfach. „Jeder, der Trump im Fernsehen sieht und erlebt, weiß, wie Gespräche verlaufen könnten. Da gibt es nicht viele Unterschiede“, meinte Merz.
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