Kitze im Stress: Junge Gämsen leiden unter Hitze und menschlichen Störungen

Gämsen sind an die jahreszeitlichen Bedingungen ihrer Umgebung angepasst: Im Sommer leben sie in felsigen Hochlagen, Latschen- und Geröllfeldern sowie alpinen Matten. Im Winter ziehen sie in die Bergwälder, wo sie mehr Nahrung finden. Der Klimawandel, der in den Alpen besonders deutlich zu beobachten ist, stört dieses Muster zunehmend.
\“Steigende Sommertemperaturen zwingen Gämsen oft, sich in kühle Bergwälder zurückzuziehen und tagsüber weniger aktiv zu sein, um Hitzestress zu vermeiden\“, erklärt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Vor allem die Geißen reagieren empfindlich auf Hitze: In warmen Jahren produzieren sie weniger Milch. Dadurch werden die Kitze schlechter versorgt und ihr Wachstum verlangsamt sich.\“Das beeinflusst die Entwicklung der Gämsenbestände, denn nur starke Nachkommen überleben und vermehren sich\“, so Hackländer.
Das Ausweichen in Bergwälder erhöht das Konfliktpotenzial mit der Forstwirtschaft, insbesondere in Wäldern mit geringer Naturnähe. Gleichzeitig birgt diese Lebensraumverschiebung in die Wälder neue Gefahren: Beutegreifer können sich besser anschleichen, und Erholungssuchende stören die dringend benötigte Ruhe der Tiere. Mountainbiker und Spaziergänger sollten daher auf den Wegen bleiben und sich respektvoll und ruhig verhalten. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert seit langem Wildruhegebiete, in denen keine Nutzung durch Menschen stattfindet – auch keine Jagd. In vielen europäischen Nachbarländern existieren diese Schutzgebiete bereits.
Mehrüber Gämsen und ihren schrumpfenden Lebensraum erfahren Sie im Wildtier-Webinar der Deutschen Wildtier Stiftung: https://www.deutschewildtierstiftung.de/mediathek/videos/wildtier-webinar-gaemse
Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 – 14
J.Calvi@DeutscheWildtierStiftung.de
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