Kampf statt Klarheit

Doch jenseits aller Empörung gibt es auch Stimmen, die sagen Bas habe einen Punkt. Manche Missstände sind real, manche Reformen überfällig. Aber recht haben und Recht behalten sind zwei unterschiedliche Disziplinen – und genau da scheitert die politische Debatte gerade spektakulär.
Die Körpersprache der Beteiligten spricht dabei Bände. Wer genau hinsieht, erkennt Verhärtung, Angriffslust oder Rückzug oft viel früher als jede Pressemitteilung. Und genau hier setzt der Ansatz vonUte Herzog an. Die Keynote Speakerin und Expertin für Menschenkenntnis und Körpersprachezeigt, wie schnell ein Konflikt entsteht, wenn Menschen nicht wahrnehmen, was das Gegenüber wirklich sendet. Es wird deutlich, dass die Suche nach einer Lösung nicht mit Schlagworten beginnt, sondern mit einem ehrlichen Blick auf Mimik, Gestik und Haltung.
Die jüngste Auseinandersetzung rund um Bas offenbart ein grundsätzliches Problem. Statt eine Lösung zu finden, wird die Gesellschaft in Lager aufgeteilt. Statt Akzeptanz entsteht Abwehr. Statt Dialog entsteht ein Kampfmodus. Dabei wäre Humor manchmal das beste Mittel, um die verhärteten Linien aufzulösen und wieder Gesprächsbereitschaft zu schaffen.
Ute Herzog geht es genau darum: Körpersprache und Menschenkenntnissind nicht nur nette Extras, sondern Schlüsselwerkzeuge, um politische wie alltägliche Konflikte zu entschärfen. Eine Lösung finden bedeutet nicht nachzugeben, sondern zu verstehen. Wer versteht, kann Akzeptanz schaffen. Und wer Akzeptanz schafft, kann den Dialog wieder öffnen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, weniger über den Kampf gegen die Bosse zu reden – und mehr über die Kunst, Menschen zu lesen, bevor der nächste Konflikt überhaupt entsteht. Übrigens ist das auch Inhalt des Vortrags Schwierig sind immer die anderen.
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