Islamische Gemeinschaft: Wer Antisemitismus auslagert, schafft neue Vorurteile

\“Die Befunde in der DeZIM-Studie zeigen deutlich, dass Antisemitismus weder ein neues noch ein importiertes Phänomen ist, sondern in unterschiedlichen Teilen unserer Gesellschaft existiert. Wer Antisemitismus pauschal Menschen zuschreibt, die als muslimisch gelesen werden, verschiebt nicht nur die Verantwortung, sondern erzeugt neue Vorurteile.
Antisemitismus lässt sich nicht bekämpfen, indem man ihn an die Grenze verlagert oder einer vermeintlich homogenen Gruppe zuschreibt. Er muss dort bekämpft werden, wo er entsteht und wo er sich zeigt.
Wir appellieren insbesondere an die demokratischen Parteien der Mitte, dieöffentliche Debatte mit einer Sprache zu führen, die Lösungen ermöglicht, statt Ressentiments zu verstärken. Formulierungen, die die Komplexität des Problems auf einfache Erzählungen verkürzen, spielen am Ende nicht denjenigen in die Hände, die Antisemitismus wirklich bekämpfen wollen.
Das DeZIM-Paper mahnt uns alle: Antisemitismus hat viele Ursachen und Ausdrucksformen. Wer ihn auf eine einzelne Herkunftsgruppe reduziert, verkennt die Realität. Eine wirksame Strategie entsteht nur, wenn wir alle Erscheinungsformen gemeinsam bekämpfen – mit Mut, mit Ehrlichkeit und mit Verantwortung für das Zusammenleben in diesem Land.
Als Islamische Gemeinschaft verurteilen wir jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, egal wen sie trifft und woher sie kommt. In unseren Moscheen lehren wir Werte, die tief im Islam verankert sind: Gerechtigkeit, Würde, Barmherzigkeit und der Schutz religiöser Minderheiten. Diese Grundlagen sind kein Randaspekt, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Bildungs- und Gemeindelebens.\“
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