IntraFind: Die Reifeprüfung – 2026 muss sich KI beweisen
2025 war das Jahr der großen Erwartungen: Neue KI-Modelle in allen Größen kamen auf den Markt, das Reasoning machte enorme Fortschritte und generative KI wurde in Unternehmen vermehrt verfügbar. Doch es war auch das Jahr so mancher Ernüchterung, denn es zeigte sich, dass nicht alle Ideen in der Praxis tragfähig sind. 2026 werden Organisationen deshalb mit deutlich mehr Pragmatismus an das Thema KI herangehen. Das Unternehmen IntraFind, Spezialist für KI und Enterprise Search, erläutert, welche Entwicklungen es erwartet.
1. KI-Agenten machen sich an die Arbeit. Agentenbasierte KI tritt 2026 in die operative Phase ein. Agenten werden zunehmend in Workflows eingebettet, arbeiten direkt mit menschlichen Kolleginnen und Kollegen zusammen und tragen dazu bei, fehlende menschliche Arbeitskraft zu kompensieren. Vor allem, wenn sie Auswirkungen auf die Außenwelt haben, etwa durch den Einsatz in Behörden-Workflows oder kritischen Geschäftsprozessen, sind Kontrolle, Wartung und Koordination entscheidend. Organisationen implementieren dafür Lösungen, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit schaffen sowie klare Eingriffsmöglichkeiten bieten. Angesichts des großen Entwicklungspotenzials komplexer, autonomer Agenten werden Agentensysteme die KI-Agenda auch über die nächsten Jahre hinweg prägen.
2. Unternehmen wollen Ergebnisse sehen. Viele Unternehmen haben inzwischen festgestellt, dass nicht jeder Use Case wirtschaftlich tragfähig ist und sich manche Proof of Concepts nicht in produktive Systeme überführen lassen. 2026 werden sie sich deshalb auf echte Wertschöpfung konzentrieren. Die Notwendigkeit, Investitionen zu rechtfertigen, wird immer deutlicher: Wer den Return on Investment nicht belegen kann, verliert seine Budgets. Unternehmen werden sich zunächst auf die Automatisierung von simplen und repetitiven Aufgaben konzentrieren, weil sich der wirtschaftliche Nutzen dabei am einfachsten nachweisen lässt.
3. Ein Hardware-Schub macht KI breit verfügbar. Mit der steigenden Produktionskapazität großer Hardware-Hersteller wird 2026 deutlich mehr Rechenleistung auf dem Markt verfügbar sein als in den Vorjahren. Insbesondere die zunehmende Auslieferung leistungsfähiger GPUs führt dazu, dass Unternehmen KI-Anwendungen leichter und kosteneffizienter betreiben können, gerade On-Premises für sichere Unternehmens-KI. Aber auch wenn die technischen Zugangshürden dadurch deutlich sinken: Der Erfolg von KI-Implementierungen hängt weiterhin entscheidend von realistischen Use Cases, guter Integration und fundierter Governance ab.
4. Multimodale KI ersetzt klassische OCR und ermöglicht semantisches Chunking. Multimodale KI-Modelle können Text, Bild, Dokumentstrukturen und Layout gleichzeitig verstehen. Mir ihrer Fähigkeit, Dokumente semantisch und nicht pixelbasiert zu „lesen“, erkennt das Modell nicht nur formale Grenzen (Überschriften, Seitenumbrüche, Nummerierungen), sondern bildet Kapitel nach inhaltlicher Kohärenz. Das macht z.B. klassische OCR (Optical Character Recognition) zur sterbenden Randtechnologie. Dokumente, die bisher nur schwer indexierbar waren, etwa PDFs mit komplexen Layouts, Bilder mit eingebettetem Text, Tabellen oderPräsentationen mit Grafiken, können vollständig erfasst, durchsucht und in Beziehung gesetzt werden. Das ermöglicht eine erheblich bessere Erschließung von Unternehmenswissen.
5. Digitale Klone retten Spezial-Know-how vor der Rente. Viele Träger von Fachwissen gehen demnächst in Rente. Angesichts des Fachkräftemangels wird es für Unternehmen schwierig, die offenen Stellen wieder zu besetzen. Deshalb schaffen sie zunehmend digitale Klone: KI-basierte Wissenstools, die das explizite Know-how einzelner Personen oder Teams speichern und abrufbar machen. Damit wird beispielsweise das Wissen eines Mitarbeiters, der 30 Jahre lang Spezialmaschinen betreute und instand hielt, per Chat zugänglich.
„2026 geht KI von der Experimentierphase zur Produktivität über“, erklärt IntraFind-Vorstand Franz Kögl. „Unternehmen und Behörden bestaunen KI nicht mehr, sondern implementieren sie strategisch, messen ihren Wert und integrieren sie sicher in ihre Kernprozesse. Es gibt nicht den nächsten Hype, sondern eine Neujustierung. Organisationen fragen sich, was wirklich funktioniert, wo echter Mehrwert entsteht und wie sie KI in der täglichen Arbeit zuverlässig betreiben und überwachen können.“
Categories: Allgemein
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