Höcker Polytechnik modernisiert Filtertechnik der JVA Geldern

Das Beste aus zwei Jahrzehnten: Von bewährter Technik zu neuen Standards
Die Entscheidung für das Projekt basierte auf einer starken Ausgangslage. Seit über 20 Jahren lief in der JVA eine Filteranlage von Höcker Polytechnik – robust, langlebig, funktional. Dennoch war klar: Technologisch war es an der Zeit für einen Generationswechsel. Der Wunsch nach mehr Energieeffizienz, einer prozesssicheren Brikettierung der Holzspäne sowie einer zukunftsfähigen Steuerung führte zur Beauftragung einer neuen Absauganlage.
Die alte Anlage hatte sichüber Jahrzehnte bewährt. Dennoch war der Anspruch innerhalb der JVA, die technischen Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern und an heutige Standards anzupassen. Mit der neuen Technik wurde gezielt in Arbeitsqualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit investiert.
Enge Schleusen, große Technik: Demontage mit Fingerspitzengefühl
Der Abbau der alten Anlage war ein komplexes Unterfangen. Die baulichen Bedingungen innerhalb der JVA forderten das Projektteam aufsÄußerste. Autokrane mussten auf engstem Raum platziert, Transportwege durch Sicherheitsschleusen exakt abgestimmt werden. Jeder Handgriff war durchgeplant.
\“Es war keine Standardbaustelle. Aber gerade das hat das Projekt so spannend gemacht\“, erklärt Fabian Selbach, verantwortlicher Projektleiter bei Höcker Polytechnik.\“Unsere Monteure haben gezeigt, was sie können – mit Disziplin, Köpfchen und einem starken Teamgeist.\“
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Koordination der Arbeitsabläufe im laufenden JVA-Betrieb. Die Einhaltung aller Sicherheitsauflagen war Voraussetzung für jede einzelne Maßnahme. Neben technischer Präzision war hier vor allem vertrauensvolle Zusammenarbeit gefragt sowohl intern als auch mit den Verantwortlichen der Anstalt.
Filterleistung neu definiert: 24.000 Kubikmeter pro Stunde und intelligente Steuerung
Mit der neuen MultiStar-Filteranlage wurde eine hochmoderne Unterdruckfilteranlage installiert. Zwei energieoptimierte Reinluftventilatoren mit je 18,5 kW Leistung, eine Filterfläche von 212 m² sowie eine automatische Brikettierung der Späne sorgen für Effizienz auf mehreren Ebenen. Statt großer Container, die bislang jährlich entleert wurden, setzen die Werkstätten nun auf verdichtete Briketts, die einfach und platzsparend entsorgt werden können.
Die neue Steuerung inklusive 12-Zoll-Touchpanel erlaubt die visuelleÜberwachung der gesamten Anlage. Durchdachte Details wie elektro-pneumatische Absperrschieber, intelligente Frequenzregelung und ein automatischer Sommer-/Winterbetrieb unterstreichen den hohen technischen Anspruch.
Eine zusätzliche Besonderheit liegt in der Flexibilität des Systems: Die Absaugleistung lässt sich an wechselnde Maschinennutzung anpassen, sodass sowohl der Mindest- als auch der Maximalbedarf präzise geregelt werden kann. Gleichzeitig werden durch intelligente Luftführung Rückströmungen vermieden – ein wichtiger Aspekt im Kontext von Arbeitssicherheit und Luftqualität.
Effizienter Einsatz von Energie, Platz und Ressourcen
Die gesamte Lufttechnik ist auf Ressourcenschonung ausgelegt. Die Luftmenge wird bedarfsgerecht geregelt – genau so viel, wie für die jeweiligen Maschinen benötigt wird. Die Rückluft wird über ein spezielles Fischluftmodul wahlweise wieder in die Halle eingeleitet oder nach außen abgeführt.
Die neue Filtertechnik arbeitet dabeiäußerst leise (ca. 67 dB), was nicht nur dem Gesundheitsschutz der Werkstattteilnehmer dient, sondern auch die Lern- und Arbeitsatmosphäre verbessert.
Darüber hinaus profitieren die Verantwortlichen in der JVA von deutlich geringeren Wartungs- und Betriebskosten. Die neue Technik ist nicht nur energieeffizienter, sondern auch robuster im Alltag – eine Investition, die sich langfristig sowohl ökologisch als auch ökonomisch auszahlt.
Technische Umsetzung unter hoher Sicherheitsstufe
Besonders hervorzuheben ist der reibungslose Ablauf unter erschwerten Bedingungen. Die Montage erfolgte innerhalb weniger Wochen und unter Berücksichtigung aller Sicherheitsauflagen der Anstalt. Transporte, Kranarbeiten, Zugangskontrollen – jeder Schritt wurde gemeinsam mit der JVA abgestimmt. Die Elektroinstallation inklusive Austausch der alten Verkabelung übernahm Höcker Polytechnik ebenfalls aus einer Hand.
Die Umsetzung des Projekts erforderte enge Abstimmungen und ein hohes Maß an Vertrauen. Das Montageteam arbeitete in enger Koordination mit den Ansprechpartnern der Anstalt, sodass selbst unter sensiblen Bedingungen ein strukturierter und störungsfreier Ablauf sichergestellt war.
Ein Projekt, dasüber den Tellerrand hinausblickt
Das Projekt in der JVA Geldern zeigt beispielhaft, wie moderne Industrieanlagen nicht nur in klassischen Produktionshallen, sondern auch in sozialen und staatlichen Einrichtungen nachhaltige Wirkung entfalten können. Es ist ein Beleg dafür, dass Technik nicht Selbstzweck ist, sondern Grundlage für sinnvolle Arbeit, Qualifikation und gesellschaftliche Reintegration.
\“Ich bin stolz auf dieses Projekt, weil es zeigt, dass auch unter besonderen Bedingungen Hochleistung möglich ist – menschlich wie technisch\“, fasst Fabian Selbach zusammen.
Mit der neuen Filteranlage setzt die JVA Geldern nicht nur ein Zeichen für Fortschritt, sondern auch für Verantwortung und Weitsicht im Justizvollzug.
Autor: Heiner Kleine-Wechelmann
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Categories: Allgemein
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