E-Rechnung 2026: Automatisierte Validierung und Formatvorgaben erhöhen den Druck auf Unternehmen

Das BMF definiert erstmals verbindlich, wie E-Rechnungen mit einer technischen Validierung strukturell, inhaltlich und geschäftslogisch zu prüfen sind. Fehler werden in Klassen eingeteilt und führen im Zweifel dazu, dass ein Dokument nicht als gültige E-Rechnung, sondern nur noch als\“Sonstige Rechnung\“verarbeitet werden darf. Diese Einstufung ist keineswegs eine formale Randnotiz. Sie bedeutet höhere Prüfpflichten, aufwendigere Abläufe, mögliche Rückfragen in Betriebsprüfungen und zusätzliche Dokumentationslast. Unternehmen müssen deshalb sicherstellen, dass ihre Systeme automatisiert Rechnungen validierne können und alle Validierungsregeln einhalten – und zwar dauerhaft und nachweisbar.
Besonders deutlich zeigt sich die Komplexität bei der Wahl des zukünftigen Rechnungsformats. XRechnung – in der Regel auf UBL-Basis, in Sonderfällen als CII-Variante – ist weiterhin der Maßstab für den öffentlichen Sektor. ZUGFeRD bietet zwar hybride Dokumente, rechtlich maßgeblich bleibt jedoch ausschließlich das XML. Gleichzeitig bringt Peppol als Übermittlungsstandard eigene, teils deutlich strengere Regeln mit, die über die nationalen Anforderungen hinausgehen. Für öffentliche Auftraggeber ist die Leitweg-ID als Empfängerkennung zwingend, für Unternehmen wird die USt-ID in einer technisch eindeutigen Peppol-Struktur verwendet. Übrigens: Ein XML-Dokument kann daher formal korrekt sein und dennoch nicht den Peppol-Regeln entsprechen. Das gilt besonders für den Umgang mit Anlagen. Diese Unterschiede werden im Alltag oft unterschätzt – mit entsprechenden Risiken für die Verarbeitung.
DieÜbergangsfristen bis Ende 2027 schaffen zwar eine gewisse zeitliche Flexibilität, doch sie ersetzen keine strukturelle Umstellung. Spätestens 2026 müssen sich alle Unternehmen mit der Frage befassen, wie sie die gesetzlichen Vorgaben technisch, organisatorisch und prozessual umsetzen. Die Anzahl an spezialisierten Beratern, Umsetzungsdienstleistern und ERP-Experten ist jedoch begrenzt. Viele Anbieter verzeichnen bereits jetzt eine steigende Nachfrage nach kurzfristiger Unterstützung. Wer die Umstellung später angeht, muss damit rechnen, dass externe Ressourcen knapp werden.
Mit der zunehmenden technischen Tiefe der E-Rechnung, der verbindlichen Gültigkeitsprüfung und den unterschiedlichen Anforderungssätzen der Formate wächst der Druck zur Umstellung. Unternehmen, die frühzeitig planen, verschaffen sich nicht nur Prozesssicherheit, sondern verringern auch das Risiko späterer Engpässe bei Dienstleistern und Softwareanbietern.
Vor diesem Hintergrund bieten kompakte, praxisnahe Informationsangebote einen Einstieg, um den eigenen Handlungsbedarf besser einschätzen zu können. Die neuen 2-Stunden-Kompaktseminare\“Update E-Rechnung 2026\“stellen die wichtigstenÄnderungen aus dem BMF-Schreiben, die technischen Validierungsvorgaben, die Unterschiede der Formate sowie die Herausforderungen im Peppol-Umfeld übersichtlich dar. Die Veranstaltungen werden – wie gewohnt – gemeinsam mit verschiedenen Seminaranbietern und Bildungseinrichtungen der Industrie-und Handelskammern durchgeführt und richten sich an Rechnungswesen, IT, Einkauf und Geschäftsführung.
Das sind die nächsten Termine: 05.12.2025 | 12.12.2025 | 13.01.2026 | 30.01.2026 | 05.03.2026 | 28.04.2026 | 26.06.2026. Weitere Termine sind in Planung.
Zur Seminarübersicht:https://www.treuz.de/online-seminar-e-rechnung-update-zum-bmf-schreiben-vom-15-10-2025/
Jochen Treuz steht Redaktionen gerne als Interviewpartner und Gastautor zur Verfügung.
Categories: Allgemein
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