DIEÖKONOMIE DER UNABHÄNGIGKEIT

\“Was wir heute erleben, ist kein Mangel an Produktion – sondern ein Mangel an Richtung\“, so Ay. Produktion allein reiche nicht mehr aus. Entscheidend sei, welchem Zweck und welchem Zukunftsbild wirtschaftliches Handeln diene. Eine Gesellschaft könne zwar Solarpanels oder Software produzieren, doch ohne ein übergeordnetes Ziel drohten Sinnverlust und soziale Spaltung statt nachhaltiger Wertschöpfung.
Ay kritisiert das vorherrschendeökonomische Verständnis als zu technokratisch:\“Das Defizit unserer Zeit ist nicht materiell, sondern geistig und organisatorisch.\“Wirtschaft müsse künftig nicht nur an Effizienz, sondern auch an sozialer Kohärenz, kultureller Lebendigkeit und mentaler Widerstandskraft gemessen werden.
Besonders betont Ay die Bedeutung geistiger Souveränität. Länder, die ihre Entscheidungen zunehmend Algorithmen und externen Systemen überlassen, verlören mittelfristig ihre Unabhängigkeit – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch.\“Ein Land, das seine Algorithmen nicht selbst schreiben kann, wird gezwungen sein, auf fremden Taschenrechnern zu arbeiten.\“
In einer zunehmend vernetzten Welt fordert Ay daher ein neues Verständnis von Integration: Märkte zu teilen bedeute noch lange nicht, Visionen zu teilen.\“Wirtschaftliche Integration muss auf Resonanz zwischen Menschen basieren – nicht allein auf Zahlen\“, so der Unternehmer.
Cetin Ay ruft politische Entscheidungsträger dazu auf, nicht nur Haushalte auszugleichen, sondern generationenübergreifendes Vertrauen neu zu begründen. Der Weg in die Zukunft sei nicht immer auf der Landkarte zu finden -\“aber der Kompass kennt die Richtung.\“
\“Wirtschaftliche Unabhängigkeit beginnt nicht mit Devisenreserven – sondern mit Sinn\“, so Ay abschließend.\“Das wahre Kapital einer Nation ist nicht ihre Maschinenkraft, sondern ihr Wille zu entscheiden, warum sie produziert.\“
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