Bosch Rexroth stellt Neuheiten zum Betriebssystem ctrlX OS vor: Virtualisierung, drei Varianten und neue Funktionen

– Offenes Betriebssystem jetzt in drei Ausführungen für individuelle Anforderungen
– LTS-Version 3.6 bringt neue Funktionen für Vernetzung, Bedienkomfort, Diagnose
– Hohe Sicherheit: Secure-by-Design, TÜV-zertifiziert, CRA-ready
Bosch Rexroth entwickelt sein offenes, Linux-basiertes Betriebssystem ctrlX OS mit hohem Tempo weiter. Mit einer virtualisierten Lösung, drei maßgeschneiderten Varianten und einem neuen Long Term Support (LTS) Release geht Bosch Rexroth auf die wachsenden Anforderungen in der industriellen Automatisierung ein. Die Ziele: mehr Flexibilität, nahtlose Integration zwischen Operational Technology (OT) und IT sowie hohe Sicherheit. ctrlX OS ist bereits jetzt auf die zentralen Anforderungen des Cyber Resilience Act (CRA) vorbereitet.
ctrlX OS ist hardwareunabhängig konzipiert und schafft eine durchgängige Softwarebasis für Automatisierungslösungen aller Art. Das Linux-basierte Betriebssystem läuft auf einer Vielzahl von Geräten, von der Feldebene bis zur Cloud. Mit der App-Technologie nach dem Smartphone-Prinzip und standardisierten Schnittstellen lassen sich Automatisierungslösungen flexibel gestalten und schnell anpassen, ohne Abhängigkeit von proprietären Systemen.
Über den ctrlX OS Store können Anwendungen einfach ergänzt werden. Bosch Rexroth und Partner aus der ctrlX World stellen hier zahlreiche Apps für unterschiedlichste Automatisierungsherausforderungen bereit: von Motion und Kommunikation über Datenanalyse bis hin zu IT- und OT-Security.
\“Die Verbreitung von ctrlX OS im Markt wächst. Immer mehr OEMs integrieren das offene Betriebssystem in ihre Hardware, um innovative Lösungen für ihre Märkte zu realisieren. Gleichzeitig entwickelt sich das Partnernetzwerk ctrlX World stetig weiter. Das wird maßgeblich durch die offene und modulare Architektur von ctrlX OSermöglicht. Partner bringen zusätzliche Software in den ctrlX OS Store ein und erweitern das Angebot um kompatible Hardware. Jetzt gehen wir die nächsten Schritte\“, erklärt Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation&Electrification Solutions bei Bosch Rexroth.
Virtualisierung hebt Grenzen zwischen IT und OT auf
Neben der Flexibilität bei der Geräteauswahl gewinnt auch die Standortfrage an Bedeutung: Anwendungen sollen heute dort laufen, wo es strategisch und technisch optimal ist – ob auf einer Steuerung, einem Edge-Gerät oder in der Cloud. ctrlX OS steht nun auch als virtuelle Maschine zur Verfügung. Kunden können diese auf ihrer eigenen Serverinfrastruktur hosten. Schnittstellen, Datenmodelle und Apps bleiben identisch zur physischen Version. Unternehmen profitieren von den vollumfänglichen Leistungen bei effizienterer Ressourcennutzung, flexibler Skalierbarkeit und vereinfachter Verwaltung durch etablierte IT-Prozesse.
\“Mit der Virtualisierung von ctrlX OS sprengen wir die letzten Silos zwischen der Maschinensteuerung und der IT\“, erklärt Winkler.\“Wir bieten eine nahtlose Durchgängigkeit. Kunden können ihre Applikationen nun völlig flexibel dort betreiben, wo es am sinnvollsten ist – bei harten Echtzeitanforderungen auf der Steuerung, und bei nicht-echtzeit kritischen Anforderungen auf dem Edge-Gerät oder dem Server. Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung der vollständig vernetzten und Software-getriebenen Fabrik.\“
Drei ctrlX OS Varianten für individuelle Anforderungen
Bosch Rexroth bietet ctrlX OS nun in drei Ausführungen an, die jeweils unterschiedliche Anforderungen erfüllen – von einer sofort einsetzbaren Lösung bis hin zu maßgeschneiderten Angeboten. Anwendende profitieren bei allen Varianten vom offenen Ansatz und dem Zugang zum Ökosystem mit offenen Schnittstellen, einem frei verfügbarem Software Development Kit (SDK), der Community und dem zentralen Device Management. Die Standard-Version richtet sich an alle, die sofort startklar sein wollen: ein fertiges System-Image für Standard-x86/64-Hardware mit direktem Zugriff auf das Ökosystem. Das ist der schnellste Weg, um ctrlX OS auf einer breiten Palette kommerzieller Geräte zu nutzen.
Die Customized-Version bietet Kunden die Möglichkeit zur tiefen technischen Anpassung auf Kernelebene, was beispielsweise die Integration von spezifischen Hardwaretreibern ermöglicht. Unternehmen können somit ihre bestehende Hardware weiter nutzen, den Aufwand für Wartung reduzieren und die Sicherheit erhöhen.
Die Premium-Version erlaubt tiefgehende Anpassungen im gesamten Betriebssystem und der dahinterliegenden digitalen Infrastruktur – bis hin zu Branding und individueller Benutzerführung für umfassende Produktintegrationen. Diese Variante ist ideal für Partner, die ctrlX OS als Kern ihrer eigenen Lösungen etablieren wollen.
LTS 3.6: Verbesserungen auf Systemebene
Um die langfristige Stabilität und Wartungsfähigkeit sicherzustellen, veröffentlicht Bosch Rexroth regelmäßig LTS-Versionen mit gezielten Erweiterungen. Das neue LTS-Release ctrlX OS 3.6 ermöglicht unter anderem die Einbindung von Netzlaufwerken, um Speicherorte anderer Computer oder Server in ctrlX OS zu integrieren sowie einen einfachen Zugriff auf externe Medien wie USB-Sticks oder SD-Karten. Ein neuer Partition Manager bietet eine effiziente Speicherverwaltung. Neu sind außerdem die Unterstützung von Redundanzprotokollen zur Gewährleistung hochverfügbarer Netzwerke und die detaillierte Analyse des Netzwerkdatenverkehrs auf Ebene des Transmission Control Protocols.
Sicherheit auf allen Ebenen
Sicherheit ist in der Automatisierung aufgrund zunehmender Vernetzung zur elementaren Voraussetzung geworden. Das unterstreichen auch neue gesetzliche Richtlinien wie der Cyber Resilience Act (CRA). ctrlX OS ist optimal auf die Anforderungen des CRA vorbereitet, Secure-by-Design und Secure-by-Default entwickelt und erfüllt die Anforderungen der IEC 62443-4-2 Security Level 2 mit Zertifizierung durch den TÜV Rheinland.
\“Mit ctrlX OS ist Bosch Rexroth bereits heute auf die Richtlinien des CRA vorbereitet. Bis Ende 2027 werden alle Produkte aus der Welt unseres Automatisierungsbaukastens ctrlX AUTOMATION auf die Kriterien ausgerichtet sein. Unsere Kunden können sich also darauf verlassen, dass sie mit unseren Lösungen zukunftsfähig aufgestellt sind\“, so Winkler.
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